Fünf Wechsel in der 3. Liga: Das sagt der VfB Lübeck zur neuen Regelung

Nun also doch: Nachdem in der Bundesliga und der 2. Liga wegen der höheren Belastungen durch die Corona-Pandemie bereits fünf Auswechslungen möglich waren, hat sich auch die 3. Liga für ein höheres Wechselkontingent ausgesprochen. Während einer Managertagung am Mittwoch, 6. Januar, stimmten die Vereine der 3. Liga mehrheitlich dafür. Für den VfB Lübeck nahm Vorstand Florian Möller an der Videokonferenz teil. Mit mehr Wechseln in der 3. Liga sollen Spieler entlastet werden: Schon vorher war abzusehen, dass sich der Drittliga-Aufsteiger für die fünf Wechsel aussprechen würde. „Es hat sich im Zuge der ersten Monate in der 3. Liga und der Pandemie gezeigt, dass der Spielbetrieb stark beeinflusst wird“, erklärt Möller. So seien vermehrt Begegnungen wegen positiver Corona-Tests und Quarantäne-Situationen ganzer Mannschaften abgesagt worden. Auch den VfB hatte es Ende November erwischt, als Trainer Rolf Landerl und kurze Zeit später Spieler Dren Feka am Virus erkrankten. Der eh schon enge Terminplan der 3. Liga ist somit noch angespannter geworden. Dazu kämen nun zusätzlich die Witterung und die Landespokal-Spiele, weiß der VfB-Vorstand. „Es macht einfach Sinn, dem Trainer unter den aktuellen Bedingungen mehr Möglichkeiten zu bieten.“ So stehe das gesundheitliche Wohl der Spieler im Vordergrund. Für Sportdirektor Rocco Leeser war es die einzig richtige Entscheidung. Er betont, dass dem VfB in den kommenden fünf Monaten sehr intensive Wochen bevorstehen. „Dass wir jetzt statt drei fünf Spieler einwechseln können, gibt uns ein klein bisschen mehr Spielraum, die Intensität und Belastung besser zu steuern.“ VfB Lübeck lehnte im Sommer höheres Wechselkontingent ab: Vor der Saison hatten sich die Klubs noch mehrheitlich gegen ein höheres Wechselkontingent ausgesprochen – so auch die Lübecker. „Im Sommer war die Regelung immer verknüpft mit einem 20er Kader gewesen“, erklärt Möller die damaligen Hintergründe. So habe man in der aktuellen Debatte unabhängig von einer Kadererweiterung für die fünf Wechsel stimmen können. Denn der Kader der Teams bleibt auch weiterhin auf 18 Spieler begrenzt. Der Vorschlag, ihn auf 20 aufzustocken, fand bei der Managertagung keine mehrheitliche Zustimmung und wurde abgelehnt. 20er Kader wäre für den VfB Lübeck mit zusätzlichen Kosten verbunden: Auch Möller stimmte gegen die Erweiterung des Kaders – aus wirtschaftlichen Gründen. „Ein 20er Kader ist einfach teurer als ein 18er Kader“, erklärt der Vorstand. So müssten bei den Auswärtsfahrten bei Anreise und Übernachtung immer zwei Plätze mehr bezahlt werden, dazu kämen die zusätzlichen Prämien. „Das läppert sich, da kommen wir schnell in einen fünfstelligen Bereich“, sagt Möller. „Und da sind wir bei der aktuellen Regelung nicht.“ Da nun nur zwei Spieler zusätzlich eingewechselt werden könnten, halte sich der wirtschaftliche Faktor durch Prämien in Grenzen. „Bei all diesen Entscheidungen spielt zum einen die Gesundheit der Spieler und zum anderen auch die wirtschaftliche Lage eine Rolle“, sagt Sportdirektor Leeser. Zwar sei ein 20er Kader sportlich optimal, er kenne aber auch das Portemonnaie des Klubs. Ein Jahr Rocco Leeser: „Neuzugänge nur, wenn uns Spieler verlassen“ Mehr Platz, mehr Licht: Der VfB Lübeck hat für 600 000 Euro aufgerüstet Cheftrainer Rolf Landerl über seine Corona-Erkrankung So viel verdient ein Profi beim VfB Lübeck So werden aus alten VfB-Trikots Turnbeutel und Handytaschen Diese Karte zeigt, wo das VfB-Team herkommt Die Ergebnisse der Managertagung dienen als Orientierung für den Ausschuss 3. Liga, der nun einen dem Meinungsbild entsprechenden Antrag an das DFB-Präsidium stellen wird. Das Präsidium muss über den Antrag des Ausschusses bis zum Rückrundenstart am 20. Spieltag entscheiden. Ab da soll die neue Auswechselregelung in Kraft treten. Für den VfB wäre es das Spiel gegen den FC Saarbrücken am 24. Januar. Von Saskia Hassink