Fußball: VfB Lübeck in der 3. Liga auf Deutschland-Tour

In der kommenden Saison ist der VfB Lübeck in Deutschland wieder eine feste Fußballgröße, die Grenzen der Region sind gesprengt. Durch den Aufstieg in die 3. Liga ist Grün-Weiß künftig bundesweit on Tour, von Unterhaching im Süden bis nach Dresden im Osten oder Köln im Westen. VfB Lübeck trifft auf zehn Ex-Bundesligisten: Duelle mit mindestens zehn Ex-Bundesligisten werden auf dem Spielplan stehen, es geht an den legendären Betzenberg nach Lautern und mehrfach ins Stadion an der Grünwalder Straße in München. „Darauf haben wir jahrelang hin gearbeitet“: „Logistisch wird das eine große Herausforderung“, sagt VfB-Vorstand und oberster Reisemarschall, Florian Möller. „Aber wir freuen uns riesig, denn darauf haben wir ja jahrelang hin gearbeitet.“ Mit Spannung und Interesse werden die letzten Spiele verfolgt, durch die sich das Puzzle der 20 künftigen Drittligisten zusammensetzen wird. Auch der SC Verl steigt in die 3. Liga auf: An diesem Dienstag (30. Juni) fügte sich mit dem SC Verl ein weiteres Teilchen ein. Die Westfalen sind nach dem VfB, dem 1. FC Saarbrücken und Türkgücü München der vierte Aufsteiger in die 3. Liga, nachdem sie in einem schwachen Ausscheidungsrückspiel in Bielefeld Lok Leipzig, dem Ex-Klub von VfB-Dampfmaschine Ryan Malone, ein 1:1 abtrotzen konnten. Bitter für die Sachsen: Sie verpassten den Aufstieg, weil es im Hinspiel ein 2:2 gegeben hatte, und Verl nun dank eines mehr erzielten Auswärtstores eine Liga höher rücken darf. Am 11. Juli ist die Liga komplett: Seine Heimspiele wird Verl künftig in der Benteler-Arena in Paderborn austragen, weil das eigene Stadion nicht drittligatauglich ist. Das letzte Mitglied der 20er-Liga wird indes erst am 11. Juli feststehen, wenn das letzte Relegationsspiel zwischen Noch-Zweitligist 1. FC Nürnberg und dem drittbesten aktuellen Drittligisten entschieden ist. 20 000 Kilometer statt kurzer Wege und Derbys: Beim VfB hat sich mittlerweile eine „AG Auswärtsfahrten“ gebildet. Rund 20 000 Kilometer wird Grün-Weiß 20/21 unterwegs sein, denn Derbys und kurze Wege wird es nicht mehr geben. Noch hofft die VfB-„AG“, der neben Möller noch Teammanager Moritz „Lui“ Marheineke und Marketingmann Sven Theißen angehören, dass Hansa Rostock und Eintracht Braunschweig als Nordvertreter nicht in die 2. Liga aufsteigen. Hansa Rostock und Eintracht Braunschweig im Blick: Mit Spannung wird darum an diesem Mittwoch nach Rostock geschaut, wo Hansa gegen den KFC Uerdingen gewinnen muss, um noch aufsteigen zu können. Für Braunschweig wird sich die Sache wohl erst am kommenden Samstag entscheiden – oder gar erst in der Relegation gegen Nürnberg. Die Reiseplanung für den VfB ist auf jeden Fall komplex. „Wir sind da dreigleisig unterwegs“, sagt Möller. „Wir reden mit unserem Busunternehmer, checken Bahn- und Flugangebote. Und wir sehen uns nach Hotels um, denn Tagestrips wird es kaum geben. Manchmal kann es sehr eng werden. Es wird englische Wochen geben, auch Montags- und Freitagsspiele – wir stehen vor spannenden Herausforderungen.“ Corona, Geisterspiele und Hygieneregeln: Das gilt übrigens auch für die Heimspiele, denn niemand weiß bisher, wie lange es Geisterspiele geben wird, welche Lockerungen in Zeiten der Corona-Pandemie wann möglich sind – Möller studiert derzeit intensiv die Hygieneordnungen des DFB. „Mitte Juli lädt der DFB zu einem Drittliga-Meeting“, sagt Möller. „Danach wissen wir alle hoffentlich mehr.“ Von Jürgen Rönnau