Sieg gegen Unterhaching: Die Profis vom VfB Lübeck in der Einzelkritik

Den letzten Sieg hatte der VfB Lübeck in der 3. Liga am 22. November mit 3:0 gegen den FC Bayern II am 11. Spieltag gefeiert – danach ging es bergab in der Tabelle. Drei Punkte in acht Spielen, damit war man Letzter. Jetzt die Wende? Erst 0:0 gegen Saarbrücken, jetzt 1:0 gegen Unterhaching – vier Punkte, zweimal zu null. Neues System, bedingungsloser Einsatz, Teamspirit, das sind die Erfolgsfaktoren. Jeder hat seinen Job. Im LN-Check schauen wir, wie die VfB-Profis ihn erledigt haben. Der Florian Riedel der Vorsaison ist zurück: Lukas Raeder: Ohne Arbeit vor der Pause, dafür hielt er in der zweiten Halbzeit den Sieg mehrfach fest. Manchmal könnte er sich entschließen, das Spiel von hinten schneller zu machen. Florian Riedel: Das war der Riedel, der Vorsaison – viele gute Vorstöße, mutig bis in den Sechzehner, sogar Torgefahr deutete er an. So ist er wertvoll für den VfB. Tommy Grupe: Solide und konsequent, hat offenbar beschlossen, den Ball kompromisslos aus der Gefahrenzone zu schlagen, bevor ihm ein Aufbaupass daneben geht. Osarenren Okungbowa: Hat sein Tief offenbar überwunden, blieb auch in Bedrängnis cool und spielte einige feine Pässe. Nico Rieble: Im Hinspiel der Pechvogel, als er den Elfer verursachte, den Haching zum 1:0-Siegtreffer nutze. Auch er kommt immer besser zurecht, spielt sich in der Kette auf links mit Osa ein. Lesen Sie auch zum Spiel: Der Spielbericht: VfB gewinnt nach acht sieglosen Partien Die besten Bilder zum 1:0-Sieg gegen Haching Stimmen zum Spiel: „Wir wollten den Sieg unbedingt“ Ein langer Rückweg nach Ballverlusten: Sven Mende: In der ersten Halbzeit alles im Griff und einige Vorstöße, bei denen er präziser sein könnte. In der Hachinger Drangphase konnte er nicht jede Welle brechen. Mirko Boland: Verlor einige Bälle, nicht jeder Pass kam an, man sah, wie weh es ihm tat, wenn er nach Ballverlusten (nicht nur nach eigenen) den langen Rückweg antreten musste. Nicht sein bestes Spiel. Sebastian Hertner (ab 78.): Ersetzte den „platten“ Boland, man merkte ihm die lange Pause an, braucht Spielpraxis. Yannick Deichmann: Schon nach 180 Sekunden von Hachings Stierlin in die VfB-Auswechselbank gecheckt, hielt trotzdem lange tapfer durch, bewies Mumm, indem er zum Elfer antrat, den er auch versenkte. Sehr engagiert auf rechts – wäre noch wertvoller, wenn er besser flanken würde. Martin Röser (ab 52. für Deichmann): Viel besser als gegen Saarbrücken, spielte kluge Bälle, suchte den Weg in den Strafraum – hätte sich bei Deters’ Fehlschuss einen goldenen Assist verdient. Exklusiv-Interview: Trainer Rolf Landerl zieht ein Zwischenfazit Die neue Bibi Steinhaus: Nächste Fifa-Schiedsrichterin kommt vom VfB Lübeck Das sind die größten Pechvögel beim VfB Lübeck Matthias Stobbe: Darum ist der 31-Jährige mehr als nur ein Physiotherapeut Ein Jahr Rocco Leeser: „Neuzugänge nur, wenn uns Spieler verlassen“ Mehr Platz, mehr Licht: Der VfB Lübeck hat für 600 000 Euro aufgerüstet Ärgerlich für Deters: Er vergibt eine 100-prozentige Chance: Thorben Deters: Packte die Chance beim Schopf, dass er spielen durfte. Machte seine Sache wirklich gut. Setzte viele Akzente, löste Boland als Eckengeber ab, traute sich zu, aufs Tor zu schießen. Einziges Manko: Er vergab in der Schlussphase eine 100-prozentige Chance. Nicolas Hebisch (an 87. für Deters): Sein Einsatz war der Lohn für gute Trainingsarbeit. Ein paar Minuten mehr, hätte er verdient. Marvin Thiel: So engagiert bei der Sache, dass Gegenspieler Schwabl zwei Schneidezähne abbrachen. Nominell auf links klärte er auch mal hinten rechts rustikal. Hatte gute Ideen, die nicht immer konsequent zu Ende gespielt wurden. Cyrill Akono: Der 20-Jährige gab ein gutes Debüt, wehrte sich gegen die Hachinger Kerle, ohne Respekt vor Ligarekordmann Robert Müller (hat jetzt 333 Drittligaspiele absolviert. Lief den Torwart gut an, machte einige Bälle fest – und er holte den Elfmeter raus. Für die Statistik: 28 Ballkontakte, 50 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Von Jürgen Rönnau