Todesfelde und der Tag des größten Triumphs

Ganz ausverkauft war der Joda-Sportpark nicht, aber immerhin 450 Zuschauer haben den größten Triumph des SV Todesfelde, den Filmemacher Paul Gredig zu einem 90-Minuten-Film verarbeitet hat, noch einmal Revue passieren zu lassen: Am 11. Januar 2020 hatten die Jungs bei den LOTTO-Hallenmasters in der Kieler Sparkassenarena den Favoriten des Turniers, Weiche Flensburg, mit einem kristallklaren 3:1 gezeigt, wo der Todesfelder Hammer hängt. Zwar blickte Teammanager Timo Gothmann immer wieder mit sorgenvollem Blick zum Himmel, bis auf ein paar Tropfen Regen vor dem Filmstart aber hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Tofe-Fans, die den Rückblick auf das Turnier sichtlich genossen. Mit 13 Bussen und Pkw hatten sich immerhin 1100 Schlachtenbummler aus dem 950-Einwohner-Dorf Todesfelde auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht. Dass die Schlachtenbummler aus „Deathfield“ feiern können, haben sie schon oft unter Beweis gestellt. An diesem Sonnabend feierten sie nicht nur sich selbst ihre Mannschaft, sondern auch den Filmemacher Paul Gredig, der ihnen ein zweites Mal Gänsehautmomente bescherte. Die hatten nicht nur die Spieler und Fans, sondern auch der 33 Jahre alte Bad Segeberger, der inzwischen in Berlin lebt, gerät bei den Erinnerungen an jenen Tag ins Schwärmen. Euphorie und bedingungslose Unterstützung: „Unter Fans und Spielern war eine Euphorie und bedingungslose Unterstützung, eine Selbstverständlichkeit, die einfach ansteckend war. Ich hatte wirklich Lust, selbst mitaufzulaufen“, denkt Gredig zurück. Auch Mittelfeldspieler Sören Gelbrecht lobt Fans und Mannschaft in den höchsten Tönen: „Das war ein tolles Turnier, das bestens vorbereitet war. Die Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Die Fans im Rücken war eine Extramotivation für alle Beteiligten.“ Sein Teamkollege Rafael Krause: „Das erlebt zu haben, war einmalig.“ Paul Gredig nahm die Todesfelder nicht nur mit in die Kieler Sparkassenarena, sondern gab Einblicke in die Kabine und auch Gespräche in der Fankurve hatte der Filmemacher in seinem Film verewigt. In der Kabine spornte Trainer Sven Tramm die Spieler mit Sprüchen wie „Der liebe Gott schaut zu. Ihr könnt gewinnen“ an, las ihnen zwischendurch aber auch die Leviten. „Schaut nicht auf den Boden. Ich will, dass ihr mich anseht“, sagte er in einem mehr als deutlichen Ton. Seine Worte haben gefruchtet, wie der Sieg über die Spieler aus Flensburg unter Beweis stellte. Begeisterung bei den größten Fans: Kreispräsident Claus Peter Dieck genoss den Rückblick auf das Turnier sichtlich. „Das sind Emotionen gewesen, die ich hier ein weiteres Mal erleben kann. Der Film ist super –auch um die Spieler daran zu erinnern, was sie können“, sagte der Todesfelder, der am 11. Januar auch Landrat Jan Peter Schröder und dessen Stellvertreter Kurt Barkowsky mit nach Kiel genommen hatte. Ebenfalls mit dabei war Todesfelde-Sponsor Bernd Jorkisch. Auch er geriet ein weiteres Mal ins Schwärmen: „Diese Stimmung, diese Begeisterung. Das war ein so tolles Highlight. Es ist schön, das nochmal erleben zu können. Die Zuschauer hätten nach dem Film gerne weitergefeiert. Das jedoch war wegen Corona nicht erlaubt. Von Petra Dreu