VfB Lübeck 0:2 gegen Türkgücü München

Der VfB Lübeck kommt im Abstiegskampf nicht vom Fleck. Auch gegen Mit-Aufsteiger Türkgücü München gab es kein Erfolgserlebnis. 0:2 hieß es am Ende – wieder war es ein Standard, der zum 0:1-Gegentor führte. Sercan Sararer verwandelte einen Freistoß aus 25 Metern direkt. Als der VfB alles nach vorn warf, machte Türkgücü den Sack zu, konterte schnell und effektiv, machte das 2:0 durch Noel Niemann mit dem letzten Spielzug (90). Dem VfB läuft jetzt die Zeit davon. Lesen Sie auch VfB Lübeck gegen Türkgücü München in Bildern "Vom Einsatz hätten wir mehr verdient": Stimmen zum 0:2 des VfB Lübeck gegen Türkgücü München Florian Riedel kontert die Kritik vom VfB-Sportdirektor: Sportdirektor Rocco Leeser hatte die letzten 16 Spiele der Saison zu Endspielen ausgerufen – das Erste hat man schon mal verloren, bleiben 15 in denen noch immerhin 45 Punkte vergeben werden. Leeser hatte die Mannschaft zudem hart kritisiert nach den beiden 1:3-Niederlagen in Duisburg und Dresden. Dafür kassierte er vor dem Spiel von VfB-Co-Vize-Kapitän Florian Riedel vor laufenden Kameras live direkt einen Konter. Die Kritik Leesers sei bei der Mannschaft gar nicht gut angekommen, sagte Riedel im Interview mit Magenta Sport und hob noch einmal die Entwicklung des Klubs in den vergangenen drei Jahren hervor. „Die Mannschaft jetzt allein zu lassen, finde ich nicht in Ordnung“, erklärte er deutlich verärgert. „Ich bin immer offen für Kritik und wir stehen auch auf einem Tabellenplatz, der Kritik zu lässt. Aber grundsätzlich den Charakter der Mannschaft infrage zu stellen, finde ich nicht fair.“ Um sich besonders zu motivieren, trugen alle VfBer eine grüne Oberarmbinde – eine Idee aus der Mannschaft, um zu zeigen, dass elf Kapitäne auf dem Platz stehen. Eine Botschaft von den Fans gab es auch: Groß und auffällig hatten sie vor der alten Holze ein Banner aufgehängt: „16 Jahre unser Traum – wollt ihr uns das jetzt versau’n?“ stand da geschrieben. Nur ein VfB-Schuss in der ersten Halbzeit: Antwort: Sie wollen’s nicht versau’n – aber sie werden es kaum verhindern können. Am Engagement fehlt es nicht bei den Grün-Weißen, aber spielerisch ist das über weite Strecken einfach zu wenig für die 3. Liga. Zu viele Ballverluste, zu viele Fehlpässe, zu wenig Druck auf das gegnerische Tor. Trainer Rolf Landerl hatte sich’ was ausgedacht, hatte den sehr robusten Ryan Malone in die Abwehr gestellt, die diesmal wieder als Dreierkette spielte (Malone, Grupe, Rieble), Mirko Boland nahm Spielmacher Sararer zunächst in Manndeckung, vorn bekam Elsamed Ramaj eine Startelf-Chance. Der VfB hatte in der ersten Halbzeit auch ein optisches Übergewicht, hatte viele Ballkontakte – allerdings wieder sehr viel horizontal oder rückwärts gespielte Ball-Stafetten. Nur ein Torschuss in der ersten Halbzeit (33. Minute durch Cyrill Akono, der nach wenigen Minuten allerdings schon einen starken Konter verstolperte). Auch Türkgücü hatte nur einen Torschuss. Aber der saß. Freistoß nach Rieble-Foul, genau in den Winkel von Sararer gezirkelt (9.). Keine Abwehrchance für den zuletzt kritisierten Torwart Lukas Raeder. Große Bildergalerie: Die besten Fotos aus der Hinrunde Neu berechnet: So wertvoll sind die Spieler des VfB Lübeck Unterwegs mit dem VfB-Neuzugang: So tickt Cyrill Akono Perfekt: Sören Lippert vom VfB Lübeck zum Bonner SC Der VfB Lübeck als Briefmarke: Nordbrief will den Klub unterstützen Türkgücü-Konter in der 90. Minute: 0:2: Nach der Pause setzte der VfB nach, Landerl wechselte viel – alles ohne Fortune. Bis zuletzt gaben die Grün-Weißen nicht auf, hatten durch den eingewechselten Martin Röser nach Rieble- und Deichmann-Vorlage die Riesenchance zum Ausgleich (89.), aber Boubacar Barry warf sich in den Schuss, klärte zur Ecke. Und wieder fing man sich dann einen finalen Konter: Petar Sliskovic war zu schnell für die Lübecker, legte quer auf Noel Niemann und der vollende zum 2:0 für die Gäste (90.). Weiter geht’s für den am kommenden Samstag in Halle, danach kommen Hansa Rostock (3. März) und Viktoria Köln (6. März) zur Lohmühle. So spielte der VfB Lübeck: Raeder – Malone (46. M. Röser), Grupe, Rieble – Riedel, Mende (84. Zehir), Boland (61. Okungbowa) – Deichmann, Deters, Ramaj (71. Steinwender) – Akono (71. Hobsch) Von Jürgen Rönnau