VfB Lübeck: FDP fordert eine Million Euro für die Fußballer

Am Samstag, 6. Februar, wird bereits das zweite Heimspiel des VfB Lübeck witterungsbedingt ausfallen, am Dienstag dürfte die dritte Streichung folgen. Mit einer Rasenheizung wäre das nicht passiert – aber genau die fehlt noch auf der Lohmühle. Als Drittliga-Aufsteiger spielt der VfB noch mit einer Ausnahmegenehmigung des DFB, die erlischt jedoch im Sommer. Die Pläne liegen bereit, demnächst sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Finanzielle Unterstützung durch das Land und die Stadt sind avisiert – Geld ist aber noch nicht geflossen. Einer Presseinformation der FDP-Landtagsfraktion ist jetzt immerhin zu entnehmen, das sich „das Land Schleswig-Holstein mit einer Million Euro an den Investitionen in die Infrastruktur des VfB Lübeck beteiligt“. Nach LN-Informationen steht aber noch nicht fest, aus welchen Töpfen das Geld kommen soll. Finanzplan: 50 Prozent vom Land, je 25 Prozent von Stadt und VfB: Im August 2020 hatte der VfB selbst eine Liste mit zwölf Projekten veröffentlicht, die zur Verbesserung der Lohmühlen Infrastruktur beitragen sollte, die meisten waren Bedingungen des DFB zur Erteilung einer Drittliga-Lizenz. Rund zwei Millionen Euro waren zu investieren – den Löwenanteil, nämlich 50 Prozent, würde allein die Installierung einer Rasenheizung nebst automatischer Bewässerung verschlingen. Der Klub hat daraufhin mit der Hansestadt und dem Land gute Gespräche geführt, öffentliche Gelder wurden zugesagt: Das Land versprach eine Million Euro, die Stadt 500 000 Euro. 25 Prozent schließlich wollte der VfB als Eigenanteil finanzieren. Lesen Sie auch VfB Lübeck: So sieht die Lohmühle nach den Umbaumaßnahmen aus Ausschreibungen müssen jetzt erfolgen: Die meisten Arbeiten sind abgeschlossen, öffentliche Gelder aber sind bisher beim Klub nicht eingegangen, alles wurde bisher vorfinanziert. Langsam wird es eng, denn der VfB hatte als DFB-Auflage im Januar eine Liquiditätslücke von 824 000 Euro zu schließen. Das ist unter Mühen auch gelungen, obwohl der VfB im Gegensatz zu fast allen anderen Drittligisten keine Unterstützung aus einem Corona-Hilfsfonds bekommen hat. Jetzt steht die nächste Baustelle an: Wenn im Juli eine Rasenheizung im Stadion installiert und ein Rollrasen verlegt werden soll, dann muss spätestens Anfang März die öffentliche Ausschreibung für die Arbeiten erfolgen. Sonst wird die Lohmühle auch 2021/22 ohne Heizung sein und der VfB Lübeck würde keine Drittligalizenz bekommen, wenn er sich sportlich qualifizieren sollte. Eine Million Euro wird das Projekt kosten. Viel Geld und großer Luxus allerdings, wenn der VfB absteigen sollte, was im März aber noch nicht absehbar sein sollte. „Eine solche Summe können wir nicht mehr einfach vorfinanzieren“, sagt Vorstandssprecher Thomas Schikorra, der darum froh ist, dass „es aus Kiel da jetzt so klare Signale gibt“. Noch fehle aber eine verbindliche schriftliche Zusage, ohne die man nicht loslegen könne. Gleichwohl sind kleinere Vorarbeiten bereits erfolgt. Von Jürgen Rönnau