VfB Lübeck: Nicolas Hebisch hofft auf Einsatz gegen Mannheim

Es geht Schlag auf Schlag: Nach dem unglücklichen 0:1 beim 1. FC Kaiserslautern geht es für den VfB Lübeck bereits am Sonnabend, 28. November, (14 Uhr) weiter gegen den SV Waldhof Mannheim – dem ehemaligen Verein von Nicolas Hebisch. Hebisch: „Mannheim gehört mindestens in die zweite Liga“: Zwei Spielzeiten von 2016 bis 2018 spielte der 30-jährige Stürmer bei den „Waldhof-Buben“. „Ich kam gerade aus Magdeburg und mein Wunsch war es, zu einem Traditionsverein zu wechseln. Mannheim ist ein Verein aus einem Arbeiterbezirk, der mindestens in die zweite Liga gehört. Das Potenzial ist vorhanden. Die Fans sind total euphorisch. Das waren sportlich für mich zwei richtig gute Jahre“, sagt Hebisch zurückblickend. „Ich habe in beiden Serien jeweils zweistellig getroffen.“ Obwohl der gebürtige Berliner insgesamt 24 Tore in 62 Spielen für Mannheim erzielte, trennten sich die Wege. „Ich wäre gern geblieben. Jedoch hatten die sportlichen Verantwortlichen eine andere Idee.“ Google-Karte: Hier wurden die VfB-Spieler geboren: Trotz guter Torquote von Hebisch blieb dem Klub der angepeilte Aufstieg in die 3. Liga verwehrt: 2017 scheiterte man 3:4 im denkwürdigen Elfmeterschießen gegen SV Meppen mit dem heutigen VfB-Torwart und Aufstiegshelden Benjamin Gommert und 2018 gegen Bayer Uerdingen (0:2, 0:1). Mit Marco Schuster (25), Kapitän Marcel Seegert (26) und Torwart Markus Scholz (32) hat Hebisch noch zusammengespielt, ansonsten kennt er aus der aktuellen Mannschaft nicht mehr viele Spieler. Dafür hat er mit Trainer Patrick Glöckner (44) bei seiner letzten Station bei Viktoria Köln zusammengearbeitet. „Er ist ein relativ junger Trainer und hat einen guten Zugang zu den Jungs. Seine Spielidee ist offensiv ausgerichtet“, berichtet der 1,91 Meter große VfB-Mittelstürmer und hofft auf einen Einsatz beim Wiedersehen. Geisterspiele auf der Lohmühle: Gravierende finanzielle Schäden für den VfB Steigende Corona-Fälle: So testet der VfB Lübeck So viel verdient ein Profi beim VfB Lübeck VfB Lübeck in der 3. Liga: Das ist neu auf der Lohmühle Diese Karte zeigt, wo das VfB-Team herkommt „Der Fan in mir ist immer da“: So tickt der Fanbeauftragte beim VfB Lübeck Hebisch hatte bisher nur neun Minuten Einsatz beim VfB: Denn in der laufenden Saison hat er lediglich neun Minuten gespielt – beim 2:0 bei Ex-Klub Viktoria Köln. Auch gegen Bayer Uerdingen (1:0) stand er im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. Anfang der Saison hat ihn ein Muskelfaserriss gestoppt. „Klar, brenne ich auf das Spiel und würde mich freuen, wenn ich spielen sollte“, erzählt Hebisch. Dass er mit seiner Situation nicht zufrieden sein kann, steht außer Frage. Dennoch ist der Routinier keiner, der herumnörgelt. Ganz im Gegenteil. „Ich nehme die Situation an“, betont er. „Ich war auf einem guten Weg mit den beiden Kadernominierungen. Ich bin optimistisch, dass ich wiederkomme, und hoffe, der Mannschaft dann helfen zu können. Ich werde weiter Gas im Training geben, um dem Trainer meine Qualitäten zu zeigen.“ Die Situation ist nicht ganz neu für ihn. Schon zu Beginn seiner Laufbahn pendelte Hebisch beim SV Babelsberg zwischen erster und zweiter Mannschaft. Auch beim VfB spielte er in der laufenden Saison einmal in der U23-Elf (Oberliga) – vor dem Teil-Lockdown beim 2:1 gegen Eichede. „Vor vier, fünf Jahren wäre ich mit der Situation wohl anders umgegangen“, erklärt er den LN. „Es bringt mir und der Mannschaft aber nichts, wenn ich den Griesgrämigen spiele. Ich versuche, das Beste daraus zu machen. Uns zeichnet aus, dass alle ihren Anteil haben.“ Die Saison ist noch lang. Jeder Spieler wird benötigt. Die Chance für den erfahrenen Hebisch (77 Spiele in der 3. Liga) könnte schneller kommen, als man denkt – vielleicht schon gegen Waldhof Mannheim. Von Volker Giering