VfB Lübeck gegen Meppen: Landerl will vor Pause in der 3. Liga punkten

Letztes Spiel in der Englischen Woche, letztes Spiel in diesem Jahr: Für den VfB Lübeck geht es am Sonnabend, 19. Dezember, auf der Lohmühle gegen den SV Meppen (14 Uhr). Für Mittelfeldspieler Thorben Deters ist das Duell zudem noch aus einem anderen Grund ein besonderes: Der 25-Jährige spielte seine komplette Jugend bei den Emsländern. VfB-Kader: Neben Mirko Boland (Muskelfaserriss), werden auch Tim Kircher (Adduktorenverletzung) und Sebastian Hertner (muskuläre Probleme) weiterhin ausfallen. Anstoß: 14 Uhr auf der Lohmühle (ohne Zuschauer). Live im TV: Im Free-TV wird wie Partie vom NDR übertragen und auch MagentaSport berichtet live, Boland wird der Studiogast sein. Live-Ticker: Ab 13.45 Uhr gibt es alle Infos zum letzten Spiel des Jahres online beim LN-Sportbuzzer.de. Dennoch möchte er mit einem kühlen Kopf in das Spiel gehen. „Ich freue mich wie auf jedes andere Spiel in der 3. Liga. Es bleibt ein Gegner wie jeder andere.“ Kontakt habe er noch zu zwei Spielern des SVM – Kapitän Thilo Leugers, der mit Achillessehnenproblemen verletzt ausfällt, und Verteidiger Janik Jesgarzewski, mit dem es auf der Lohmühle ein Wiedersehen geben könnte. Klar, tausche sich der Lübecker auch mit seinen Ex-Teamkollegen aus. „Ich glaube, das ist immer ein bisschen Austausch an der Oberfläche. Insider behält man dabei aber natürlich immer für sich“, erzählt er. Thorben Deters stand bei allen 16 Spielen auf dem Platz: Der 25-jährige Neuzugang hat sich in den bisherigen 16 Drittliga-Spielen zu einer festen Größe beim VfB entwickelt, stand bisher in allen Partien auf dem Platz. „Das liegt immer an einem persönlich und daran welchen Eindruck man beim Trainerteam hinterlässt“, erklärt Deters. „Ich glaube, ich habe es mir aber auch verdient, weil ich viel neben dem Platz arbeite.“ Zuletzt konnte er sich sogar mit einem Tor gegen Wehen Wiesbaden belohnen – zog aus 14 Metern ab und brachte seine Lübecker 2:0 in Führung. Am Ende gab es jedoch eine ärgerliche 2:4-Pleite für die Grün-Weißen. Nach einem schwierigen Start und sieben sieglosen Spielen in der 3. Liga drehte der VfB kurzzeitig auf, holte vier Dreier in Folge. Zuletzt waren es dann wieder nur zwei Punkte aus vier Spielen. „Man weiß schon, dass es nicht realistisch ist, alle Spiele zu gewinnen“, sagt Trainer Rolf Landerl zu der zuletzt mageren Ausbeute. „Wir stellen die gezeigte Leistung in den Vordergrund.“ Er und sein Team gehen mit einem guten Gefühl in die Partie. „Es kommt in jedem einzelnen Spiel auf die Grundtugenden an.“ So müssten Teamgeist und Spirit stimmen. „Das weiß die Mannschaft auch, dass wir das gegen Meppen brauchen.“ SV Meppen gegen defensive Zwickauer zuletzt ohne Erfolg: Mit dem SV Meppen kommt ein Traditionsverein auf die Lohmühle, der nach einer langen Quarantäne-Zeit und drei verlegten Spielen einen anspruchsvollen Dezember vor sich hatte – insgesamt sechs Spiele müssen die Emsländer bis zur Winterpause bestreiten. Nachdem der SVM nach fünf Spielen zehn Punkte holen konnte, verlor das Team von Ex-Nationalspieler und Trainer Torsten Frings 1:2 gegen Zwickau. Die Sachsen zeigten sich dabei defensiv und ließen den Meppenern nur wenig Platz. „Es ist natürlich eine Option, etwas abwartender zu spielen, den Gegner kommen zu lassen. Zwickau hat das ja recht gut gemacht und war damit erfolgreich“, sagt Landerl. „Dennoch ist es für uns ein Heimspiel. Jeder, der uns da beobachtet, weiß, dass wir da einen großen Drang nach vorne haben und das Spiel selbst bestimmen wollen.“ Landerl muss weiter auf Mirko Boland (Muskelfaserriss) verzichten. Der angeschlagene Florian Riedel (Muskelverhärtung) hat das Abschlusstraining am Freitag indes wieder bestritten und sei eine Option. Yannick Deichmann kehrt nach der Gelb-Rot-Sperre zurück in den Kader. Zudem könnte auch Elsamed Ramaj, der sich von einem Schlüsselbeinbruch erholt hat und wieder am Mannschaftstraining teilnimmt, eine Option sein. Zuletzt hatte Youngster Lucas Wolf überraschend einen Platz in Landerls Startelf und nach dem Spiel bei SVWW viel Lob erhalten. „Nach seiner soliden Leistung, wo er sich zeigen konnte, wo er auch seine Stärken hat aufblitzen lassen, ist er eine Option und auf jeden Fall dabei“, sagt der VfB-Coach. Ein Jahr Rocco Leeser: „Neuzugänge nur, wenn uns Spieler verlassen“ Mehr Platz, mehr Licht: Der VfB Lübeck hat für 600 000 Euro aufgerüstet Cheftrainer Rolf Landerl über seine Corona-Erkrankung So viel verdient ein Profi beim VfB Lübeck So werden aus alten VfB-Trikots Turnbeutel und Handytaschen Diese Karte zeigt, wo das VfB-Team herkommt Deters rechnet mit Unterstützung von Papa und SVM-Urgestein Bernd Deters: Mit Blick auf die Tabelle sind die beiden Klubs mit jeweils 16 Punkten auf Augenhöhe. Landerl sagt, dass es am Ende auch auf die mentale Stärke ankomme. Mentale Unterstützung bekommt Thorben Deters zudem von der familiären Seite: Obwohl Vater Bernd Deters, der seine gesamte Profifußballkarriere beim SV Meppen verbracht hat, mit 524 Einsätzen Rekordspieler beim SVM ist, ist sich der 25-Jähriger sicher, auf wessen Seite sein Vater stehen wird: „Er ist einer meiner stärksten Befürworter und hat immer meine Spiele beobachten. Er weiß auch, dass meine Zeit bei Meppen nicht immer ganz positiv war – vor allem die Drittliga-Zeit nicht. Wo er sich zum Teil auch ein bisschen geärgert hat, dass ich vielleicht nicht die Einsatzzeiten bekommen habe, die ich verdient hätte“, erklärt er. „Ich denke, er wird mir und dem VfB die Daumen drücken.“ Von Saskia Hassink