VfB Lübeck gegen Saarbrücken in der Einzelkritik

Endlich mal wieder ein Punkt für den VfB Lübeck in der 3. Liga, endlich mal wieder zu null gespielt – auch wenn es zum achten Mal in Folge kein Dreier geworden ist. Das 0:0 gegen den 1. FC Saarbrücken bringt die Grün-Weißen zwar nicht vom letzten Tabellenplatz weg, aber Trainer Rolf Landerl lobte trotzdem: „Das, was wir machen wollten, haben wir umgesetzt: Spirit zeigen, Herzblut – alles reinhauen, dass wir die Bedingungen annehmen, dass wir als Mannschaft auftreten.“ Sein FCS-Kollege Lukas Kwasniok sah das etwas anders. „„Ich bin immer noch geschockt, dass dieses Spiel 0:0 ausgegangen ist“, sagte er. „Unser Torhüter war der einzige mit einem sauberen Trikot. Weil er einfach nichts aufs Tor bekommen hat. Am Ende müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dass wir aus 6, 7 Hundertprozentigen einfach kein Tor machts. Nur mit einem Punkt nach Hause zu fahren ist ergebnistechnisch gesehen ein Desaster.“ VfB-Routinier Mirko Bland sah’s pragmatisch: „Ein Punkt bringt uns natürlich nicht weiter. Aber ein Punkt, ist ein Punkt!“ Punktsieg für Raeder: Lukas Raeder: Ein solches Spiel hat er mal gebraucht – immer aufmerksam, alle Chancen der Saarbrücker gekillt. Der Punktgewinn geht stark mit auf sein Konto. Eine gute Note für ihn – mit Sternchen. Florian Riedel: Über seine Seite kam der Gegner anfangs überwiegend, war da sehr gefordert. In der zweiten Halbzeit traute er sich sogar mal bis zur gegnerischen Grundlinie. Das sollte er häufiger machen. Tommy Grupe: Ein Missverständnis mit Okungbowa hätte fast zum Rückstand geführt, hielt seine Abwehr gut zusammen, auch unter Druck nicht nervös. Osarenren Okungbowa: Außer dem Missverständnis mit Grupe (siehe oben) immer auf der Höhe, überraschend bei Kopfbällen nicht immer souverän. Die Viererkette kommt ihm entgegen, weil er nicht so weit nach (links) außen ausweichen muss, war dadurch enger am Gegenspieler. Weite Würfe, keine Abnehmer: Nico Rieble: Durfte sich in der neuen Formation defensiver verhalten, was seinem Spiel entgegen kam. Starke Flanken-Einwürfe, die leider nicht verwertet werden konnten. Sven Mende: Teil der Doppelsechs, verteidigte bis tief in den eigenen Strafraum. Schade, dass er im letzten Step im Vorwärtsgang manchmal die Übersicht verliert. Soufian Benyamina (ab 81 für Mende). Sollte in Überzahl Offensivpower bringen, hatte aber keine Torchance mehr. Mirko Boland: Trug erheblich dazu bei, dass der Rasen noch tiefer umgepflügt wurde, als er es eh schon war. Nominell zwar Sechser, war aber fast überall zu finden – auch bemüht, um klare Anspiele in die Spitze. was platzbedingt kaum gelang. Seine Ecken sollten besser kommen. Yannick Deichmann: Hatte Mühe, sich mit dem Geläuf anzufreunden. Nach der Pause deutlich stärker, weil offensiver. Der letzte Kick fehlte diesmal, die Kampfkraft aber war enorm. Fünfte Gelbe – war das nötig? Martin Röser: Hinter der Spitze als Zehner aufgeboten konnte er nicht für die großen Akzente sorgen. Fügte sich aber ein, kämpfte für das Team. Ersin Zehir (ab 68. für Röser): Kam, als es noch darum ging, den Punkt zu verteidigen. Fing sich eine unnötige Gelbe Karte – seine fünfte. Muss gegen Haching am Mittwoch pausieren. Marvin Thiel: Großes Pensum auf der linken Seite, war bemüht, die Kollegen offensiv in Szene zu setzen – was nur selten gelang. Trotz Verletzung hielt er lange durch – unterstützt dabei von einer Schmerztablette. Elsamed Ramaj (ab 81. für Thiel): Er wäre der Held von Frankfurt gewesen, wenn er die einzige VfB-Chance in der Nachspielzeit ins Tor gesetzt hätte. Tastet sich langsam wieder ran nach langer Pause. Pascal Steinwender: Allein auf weiter Flur ganz vorn, die Kollegen konnten ihn nie in Szene setzen – darum ohne Gefahr für das Saarbrücker Tor. Thorben Deters (ab 68. für Steinwender): Kam wie Zehir, als der VfB das Mittelfeld kompakt machen wollte, kniete sich in den Dienst Mannschaft. Von Jürgen Rönnau