VfB Lübeck mutig: „Wir können Dynamo Dresden Paroli bieten“

Noch eine letzte Trainingseinheit auf dem Kunstrasen an der Lohmühle, dann hat sich der VfB Lübeck an diesem Samstag, 13. Februar, auf seine Bustour durchs verschneite Deutschland nach Dresden gemacht. Lange stand auf der Kippe, ob das Drittliga-Spiel zwischen dem Tabellenersten Dynamo Dresden und dem Tabellenletzten VfB Lübeck an diesem Sonntag (14 Uhr) überhaupt stattfinden kann. Am Vormittag kam dann das Go der Platzkommission aus Dresden: Es wird gespielt! Obwohl der VfB witterungsbedingt eine längere Zwangspause einlegen musste, macht sich Trainer Rolf Landerl keine Sorgen um die Moral und Schlagkraft seiner Truppe. „Die Mannschaft ist voller Vorfreude und wird mit genügend Spannung zu Werke gehen. Von einem möglichen Spannungsabfall wegen der ausgefallenen Spiele kann überhaupt nicht die Rede sein.“ Und weiter: „Solche Situation können auch zusammen schweißen. Die Basis für einen geschlossenen Auftritt ist gelegt.“ Hinspiel gegen Dresden: VfB Lübeck hatte in Unterzahl gekämpft: Die Motivation ist ohnehin groß: So gilt es, den Spieß aus dem Hinspiel umzudrehen. Damals auf der Lohmühle hatte Dynamo mit 1:0 gewonnen, der VfB war allerdings auf Augenhöhe mit dem Aufstiegskandidaten und hatte bravourös gekämpft. Und das seit der siebten Minute in Unterzahl, nachdem Ryan Malone sehr früh (und überzogen) vom Platz geflogen war. Malone aber auch Patrick Hobsch sind Spielertypen, die den Fighting-Spirit verkörpern. Doch der fehlt dem VfB manchmal. In den sozialen Medien wird vermutlich auch deswegen seitens der grün-weißen Anhängerschaft verstärkt nach solchen Spielern gerufen. Landerl wehrt ab: „Soziale Medien lese ich keine“, sagt er. „Wichtig ist mir, was ich mit meinem Trainerteam im Training und auf dem Platz sehe. Klar, haben wir Optionen, aber die nötige Härte kann jeder auf den Platz bringen. Das erwarte ich, dass wir dementsprechend auftreten – auch mit einer gesunden Portion Aggressivität und Galligkeit. Das will ich jetzt nicht an Einzelpersonen festmachen.“ Das klingt nicht so, als würde es größere Veränderungen in der Startelf geben. Große Bildergalerie: Die besten Fotos aus der Hinrunde Neu berechnet: So wertvoll sind die Spieler des VfB Lübeck Unterwegs mit dem VfB-Neuzugang: So tickt Cyrill Akono Perfekt: Sören Lippert vom VfB Lübeck zum Bonner SC Der VfB Lübeck als Briefmarke: Nordbrief will den Klub unterstützen Klare Rollenverteilung in Sachsen: Tabellenerster gegen den Letzten: Erster gegen Letzter – hier der Anspruch, die 2. Liga zu erreichen, dort die Hoffnung, nicht in die Regionalliga runter zu müssen – die Rollen sind klar verteilt. „Für unsere Herangehensweise hat sich nichts geändert“, betont der VfB-Trainer. „Klar, der Aufstieg wird in Dresden erwartet, das entspricht auch dem Status dieses Vereins. Wir sind auch nicht so vermessen, zu sagen, wir fahren dahin und wollen Dresden in Grund und Boden spielen. Wir wissen aber schon, was wir dort abrufen müssen und wollen, um zu bestehen. Genau in solchen Spielen ist der sportliche Ehrgeiz umso größer, Paroli zu bieten und dem Tabellenführer das Leben so schwer wie möglich zu machen.“ Sebastian Hertner, der Routinier, der vermutlich in der Startelf stehen wird, lobt zwar den Gegner, sieht den VfB aber nicht chancenlos: „Dresden hat eine gute Mannschaft mit individueller Qualität“, erklärt der frühere Darmstädter. „Aber wir haben bei der Videoanalyse gesehen, dass sie Stärken und Schwächen haben. Die haben wir analysiert. Ob Erster oder Tabellenletzter, das ist irrelevant: Die Tabelle hat da jetzt grundsätzlich noch gar nichts zu sagen. Wir haben die Qualität, auch gegen Dresden zu bestehen.“ Von Jürgen Rönnau und Saskia Hassink