VfB Lübeck und Florian Riedel: Fans reagieren auf Suspendierung

Es brodelt beim VfB Lübeck: Nachdem Florian Riedel vor dem Spiel gegen Türkgücü München Sportdirektor Rocco Leeser für dessen Äußerungen gegen die Mannschaft kritisiert hatte, wurde der Verteidiger unter anderem suspendiert und in Trainingsgruppe II degradiert. Anschließend hatte sich sein Spielerberater Toni Kierakowitz, Inhaber der Agentur Players Factory, schützend hinter seinen Spieler gestellt. Doch nicht nur innerhalb des VfB wird über die Strafmaßnahmen diskutiert. Auch in den sozialen Medien lassen Hunderte Fans, die wegen der Corona-Maßnahmen nur so Kontakt zu ihrem Verein aufnehmen können, ihrem Frust über die Situation freien Lauf – zumal der Klub in der 3. Liga derzeit tief im Abstiegskampf sitzt und mit der Suspendierung auf einen Stammspieler verzichten muss. „Äußerst unglücklich zum jetzigen Zeitpunkt, es zeugt von Hilflosigkeit und Unvermögen und soll von der Leistung der Herren Leeser und Landerl ablenken“, kommentiert ein LN-Leser die Sanktionen. Lesen Sie auch VfB Lübeck sperrt Florian Riedel für drei Spiele VfB Lübeck: Nach Riedel-Suspendierung – Jetzt reagiert sein Berater VfB Lübeck: Sportdirektor attackiert seine Spieler Viele VfB-Fans verstehen Maßnahme, halten Strafe aber für zu drastisch: Andere User loben zudem die deutlichen Worte, die Riedel in dem TV-Interview gesprochen hatte und können die Reaktion des VfB nicht nachvollziehen: „Als Nächstes lesen die Spieler das Interview wohl vom Zettel ab, den sie vom Vorstand bekommen haben, weil der die Wahrheit nicht hören will“, schreibt ein VfB-Anhänger auf die Facebook-Seite des Drittligisten. Ein anderer kann zwar noch verstehen, dass der Verein auf das „unglückliche Interview“ reagieren müsse. „Aber der Sportdirektor hat doch mit seinem Interview in der Vorwoche den Stein erst ins Rollen gebracht. Öffentlich die Mannschaft anzuzählen und dann bei einer Reaktion sofort zu suspendieren, ist absolut unprofessionell“, lautet sein Urteil, zu dem auch weitere VfB-Fans gelangen. Auch dass die Strafe in keinerlei Verhältnis stehe und maßlos überzogen sei, ist in einigen Kommentaren der Tenor. Vorstand und Trainer des VfB Lübeck auch im Fokus der User: Viele, die ihren Unmut in den sozialen Medien kundtun, prangerten darüber hinaus auch Vorstand und Trainer an. „Als Vize und Teil des Mannschaftsrats darf man auch mal unangenehme Dinge ansprechen“ oder „Spieler werden kritisiert, infrage gestellt und bestraft. Dem Trainer wird der Rücken gestärkt. Es harmoniert schon lange nicht mehr im Verein, außer zwischen Leeser und Landerl“, ist unter anderem zu lesen. Wenige Fans fordern mehr Unterstützung für den VfB: Nur wenige Anhänger nehmen ihren Klub in Schutz. Dennoch schreibt ein User, dass er derzeit die Unterstützung für den VfB vermissen würde. Zuletzt hatten VfB-Fans auch ein Plakat mit der Aufschrift „16 Jahre unser Traum – wollt ihr uns das jetzt versau´n?!“ auf der Lohmühle platziert. „Vielleicht geht hier der eine und andere in sich und fragt sich, ob er tatsächlich ein wahrer Fan ist oder hier nur seinen persönlichen Frust auslassen will“, kritisiert er. Abzuwarten bleibt, wie die Mannschaft des VfB die Situation in den kommenden Tagen verarbeitet. Das erste Training ohne Riedel bezeichnete Trainer Landerl anschließend immerhin als „sehr engagiert und fokussiert“. Am Sonnabend, 27. Februar, ist der Drittliga-Aufsteiger beim Halleschen FC zu Gast. Florian Riedel wird definitiv nicht dabei sein. Und er wird auch nicht gegen Hansa Rostock (3. März) und Viktoria Köln (6. März) zur Verfügung stehen. Definitiv gesperrt ist er laut vom Klub veröffentlichten „Urteil“ aber nur für das Halle-Spiel. Theoretisch könnte ihn Landerl also aus dem Training mit der Trainingsgruppe II, an dem Riedel in der kommenden Woche teilnehmen muss, durchaus in den Kader für die Spiele gegen Hansa und Viktoria berufen. Von Max Lübeck