VfB Lübeck verliert 0:1 in Kaiserslautern

Die Serie des VfB Lübeck in der 3. Liga ist gerissen. Nach vier Siegen in Folge gab es wieder eine Niederlage. Ohne das komplette Trainerteam, das coronabedingt in Lübeck bleiben musste, spielten die Grün-Weißen – ganz in Grün – auf dem legendären Betzenberg in einer niveauarmen Partie 0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Das Gegentor fiel erst in der 88. Minute – Torwart Rader sah dabei nicht gut aus. Corona-Alarm beim VfB Lübeck: Es hatte sich am Vorabend angedeutet, dass die Reise in den Südwesten eine spezielle werden würde. Denn die routinemäßige Corona-Testung war erstmals beim VfB nicht lückenlos negativ ausgefallen. Zwei positive Testergebnisse wurden aus dem Trainerteam gemeldet, noch am Abend wurde eine Krisensitzung einberufen, um einen Plan B zu schmieden. Und das gesamte Team wurde für den Mittwochmorgen vor dem geplanten Abflug nach Saarbrücken zu einem Schnelltest beordert. Der VfB befand sich die gesamte Zeit mit dem DFB und dem Gesundheitsamt im engen Austausch, um die Voraussetzungen zu schaffen, dass auf dem „Betze“ das Drittligaspiel angepfiffen werden könnte. Alle VfB-Trainer mussten in Lübeck bleiben: Die Schnelltest ergaben dann, dass zwei der vier Trainer (wie am Vortag) negativ waren, ebenso alle anderen Personen der Testreihe, zu der auch die engeren Funktionäre zählten. Dennoch ließ man Vorsicht walten: Auch die beiden negativ getesteten Personen sollten abgesondert bleiben. So reiste der VfB ohne Cheftrainer Rolf Landerl, Co-Trainer Lukas Pfeiffer, Torwart-Trainer Walter Franta und Athletiktrainer Janning Michels nach Kaiserslautern. Auf der Trainerbank saß stattdessen Sportdirektor Rocco Leeser, daneben Aufsichtsrat Timo Neumann – beide natürlich getestet. Assistiert wurde ihnen von Stürmer Martin Röser, der mit Muskelproblemen passen musste und Torwart Benjamin Gommert, der nach langer Verletzung gerade erst wieder ins Training eingestiegen war. Die Bank war natürlich „verkabelt“, hatte permanenten Kontakt zu Landerl, der das Spiel daheim in Stockelsdorf via MagentaSport verfolgte. Ebenfalls zugeschaltet war Scout Albert Deuker, der schon in Köln (2:0) und Verl (2:1) wertvolle Tipps gegeben hatte. Mit „Dreifach-Sechs“ und Rieble für Thiel: Mit auf den Weg hatte der Chefcoach seinen Vertretern ein paar Änderungen in der Aufstellung gegeben. Röser war raus, aber auch Marvin Thiel musste auf die Bank. Für ihn durfte Nico Rieble auf links ran, Ersin Zehir war zudem in die Startelf gerutscht. Er bildete mit Sven Mende und Mirko Boland die bewährte „Dreifach-Sechs“, Yannick Deichmann durfte im Gegensatz zum 3:0 gegen Bayern II wieder vorn in den Sturm rücken neben Soufian Benyamina. Geisterspiele auf der Lohmühle: Gravierende finanzielle Schäden für den VfB Steigende Corona-Fälle: So testet der VfB Lübeck So viel verdient ein Profi beim VfB Lübeck VfB Lübeck in der 3. Liga: Das ist neu auf der Lohmühle Diese Karte zeigt, wo das VfB-Team herkommt „Der Fan in mir ist immer da“: So tickt der Fanbeauftragte beim VfB Lübeck Zweimal Pfosten und Grupe rettet auf der Linie: Der VfB begann selbstbewusst, Lautern zog sich zunächst abwartend zurück. Erster Versuch – Benyamina-Schuss aus 20 Metern – keine Gefahr für das FCK-Tor (11.). Gefährlicher wurde es als Deichmann sich am FCK-Sechzehner stark durchsetzte, stramm abzog, Keeper Avdo Spahic zur Seite retten konnte – und der nachsetzende Benyamina den Außenpfosten traf (24.). Das war es aber auch erst einmal mit dem VfB, die Gastgeber übernahmen das Kommando. Zunächst scheiterte Redondo am Pfosten, als Thorben Deters einen Schritt zu spät gegen ihn kam (27.). Dann durfte Marius Kleinsorge aus dem spitzen Winkel das lange Eck des VfB-Tores anvisieren und Kapitän Tommy Grupe konnte mit letztem Einsatz auf der Linie klären (45.). Schiri versagt dem VfB einen Elfmeter: Die erste Halbzeit war nicht berauschend – von beiden Teams – und es wurde nicht besser. Selten mal gute Kombinationen, viele Ballverluste, kaum Torchancen. Und eine sehr diskussionswürdige Szene: Pass von Boland in den Sechzehner auf Benyamina, von der Seite kam Lauterns Anil Gözütök angerauscht, ließ den Lübecker auflaufen. Oder lief der Lübecker freiwillig auf? So jedenfalls sah es Schiedsrichter Florian Exner aus Beelen, gab statt eines Elfers den Lauterern einen Freistoß (60.). 0:1 kurz vor Schluss – bitter für den VfB: Eigentlich deutete sich dann ein Remis an, obwohl der VfB leichte Vorteile hatte, im Abschluss aber zu ungenau oder zu glücklos war. Dann passierte es doch: Langer Pass des FCK auf die rechte Lauterer Seite, der VfB lief nur hinterher, fast an der Grundlinie kam Redondo an den Ball, Lucas Raeder irrte ihm entgegen, wollte zurück in sein Tor – kam aber zu spät. Redondo legte in die Mitte, da war Marlon Ritter zur Stelle und traf zum 1:0 für den FCK (88.). Es war das goldene Tor, der VfB hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Am Sonnabend geht es weiter für die Grün-Weißen auf der Lohmühle gegen Waldhof Mannheim. So spielte der VfB in Kaiserslautern: Raeder – Riedel, Grupe, Okungbowa – Deters, Zehir, Mende, Boland, Rieble (66. Thiel) – Deichmann (84. Wolf), Benyamina (71. Hobsch) Stimmen zum Spiel: Das sagt Interimstrainer Rocco Leeser Einzelkritik: Der LN-Check Mann für Mann Von Jürgen Rönnau