VfB Lübeck verliert Testspiel bei Hansa Rostock 0:3

Der VfB Lübeck hat das Testspiel bei Hansa Rostock mit 0:3 verloren. Das Aufeinandertreffen in der 3. Liga hatten die Grün-Weißen vor dreieinhalb Wochen mit 1:0 dank eines Treffers von Soufian Benyamina gegen den Aufstiegskandidaten gewonnen. „ Das Testspiel ist für die Spieler geplant, die zuletzt weniger Einsatzzeiten bekommen haben “, sagte Trainer Rolf Landerl im Vorwege. Die Lübecker reisten mit dem gesamten Kader an. Drei VfBer waren verletzungsbedingt nicht dabei: Yannick Deichmann, Osarenren Okungbowa und Cyrill Akono. Ebenso nicht eingesetzt wurden die Stammkräfte Tommy Grupe, Nico Rieble, Lukas Raeder, Thorben Deters und Mirko Boland, die vor Ort eine Laufeinheit um das Ostseestadion absolvierten. Die Partie fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wobei Ordner später für rund 40 Hansa-Fans, die zunächst hinter dem Zaun des Stadions standen, einen Fanblock öffneten. Lesen Sie auch Die besten Bilder vom Testspiel: FC Hansa Rostock gegen VfB Lübeck Corona-Sporthilfen vom Land: Der VfB-Lübeck geht weiter leer aus VfB Lübeck: Modellprojekt der Stadt könnte Zuschauer ermöglichen Patrick Hobsch und Tim Weißmann bekommen Chance: „Das Testspiel ist für die Spieler geplant, die zuletzt weniger Einsatzzeiten bekommen haben“, sagte Trainer Rolf Landerl vor dem Test. Er ließ im 4-4-2-System spielen. Im Tor wechselten sich die Ersatzmänner Benjamin Gommert (erste Halbzeit) sowie Michael Luyambula (nach der Pause) ab. Eine Chance erhielten auch Stürmer Patrick Hobsch, der zuletzt keinen Platz im Kader hatte, Verteidiger Tim Weißmann, der in dieser Saison noch keine einzige Minute für die Profi-Mannschaft gespielt hat, Tim Kircher, Moody Chana, Talent Lucas Wolf und Nicolas Hebisch, die in der laufenden Saison eher weniger zum Einsatz kamen. Die Gäste wurde von Sven Melde als Kapitän angeführt. „Der VfB Lübeck ist ein sehr guter Gegner“, sagte Rostocks Sportvorstand Martin Pieckenhagen vor dem Anpfiff zu den LN. Auf dem Platz sah das aber anders aus: Die Gastgeber dominierten von Beginn an die Partie. Schon nach elf Minuten traf Gian Luca Schulz aus 16 Metern die Latte. In der 15. Minute war es dann soweit: Der Ex-Rostocker Elsamed Ramaj ließ Nico Neidhart bei dessen Rechtsflanke gewähren, ehe Kircher zu weit weg von Aaron Philipp Anton war. Dieser ließ Gommert mit einem Schuss ins untere rechte Eck zum 1:0 keine Chance. Neidhart war der überragende Mann im ersten Durchgang auf dem Platz. Der 26-Jährige bereitete alle drei Tore vor. Ähnlich fiel das 2:0. Wieder konnte Neidhart ungestört von rechts flanken. In der Strafraummitte war Philip Türpitz mit einer sehenswerten Direktabnahme zur Stelle (30.). In der 36. Minute legte Neidhart per Eckball für Max Reinthaler auf, der ziemlich unbedrängt per Kopfball erfolgreich war. Landerl: „Gegentore waren zu einfach“: Kurz davor hatten die Gäste ihre beste Phase: Erst schoss Hobsch nach einer Balleroberung von Wolf rechts vorbei (33.), ehe Pascal Steinwender im Eins-gegen-Eins an Hansa-Torwart Luis Klatte scheiterte (35.). „Bei unseren Umschaltaktionen haben wir etwas liegen gelassen und nicht immer die richtigen Lösungen gefunden“, sagte Landerl. In der Tat hatten die Grün-Weißen einige Konteroptionen, spielten diese aber nicht gut aus. Vor allem die schnellen Steinwender und Ramaj machten zu wenig daraus. Die 3:0-Pausenführung der Rostocker war hochverdient. Hansa war dynamischer und zeigte sich vor dem Tor zielstrebiger. „Die Gegentore waren zu einfach. Zwei Mal haben wir den Mann verloren und bei der Ecke steht der Rostocker alleine“, sagte der VfB-Coach verärgert. Nach dem Seitenwechsel wurden erst Luyambula, Marvin Thiel, Ersin Zehir und Benyamina einwechselt, ehe Ryan Malone und Hebisch noch eine halbe Stunde Spielpraxis sammeln durften. Rostocks Trainer Jens Härtel wechselte gleich acht Mal in der Pause aus. In der zweiten Halbzeit passierte nicht viel. Hansa blieb spielbestimmend, doch der Schwung war durch die vielen Auswechselungen weg. Zudem stand der VfB jetzt stabiler. Die einzige weitere Torchance für den VfB hatte Hebisch zehn Minuten vor Schluss, als der eingewechselte Hansa-Torwart Oliver Gaedtke zu weit vor seinem Kasten stand. Doch der VfB-Stürmer traf den Ball nicht richtig. Auf der anderen Seite vergab der eingewechselte Luca Finn Horn das 4:0 (84.). Youngster Lucas Wolf bekommt Extralob vom Trainer: Trotz des klaren Ergebnisses sprach Landerl von einem gelungenen Test. „Wichtig war, dass die Burschen Spielpraxis sammeln konnten, zumal wir aktuell keine zweite Mannschaft im Spielbetrieb haben“, erklärte er. Ein Extralob bekam der junge Wolf. „Er hat das ordentlich gemacht, nachdem er gebraucht hat, um in die Partie zu finden“, erklärte der Trainer. Insgesamt gab es aber nur wenige Lichtblicke. Einer war definitiv Weißmann, der einen soliden Auftritt zeigte. „Whity“ gelang zwar nicht alles nach langer Abstinenz. Zwischenzeitlich durfte er nur in der Trainingsgruppe II trainieren. Doch der Verteidiger war aufmerksam, konnte einige Mal in letzter Not klären und dirigierte seine Nebenleute zudem lautstark. Direkt nach dem Spiel traten die Lübecker die kurze Heimreise an. Erst am Dienstag trifft sich die Mannschaft um 10 Uhr wieder, wenn die Vorbereitung auf das wichtige Auswärtsspiel beim FC Bayern München II am Karsamstag, 3. April, beginnt. So spielte der VfB Lübeck: Gommert (46. Luyambula) – Kircher (60. Malone), Chana, Weißmann, Hertner – Röser (46. Zehir), Mende, Wolf, Ramaj (46. Thiel) – Steinwender (60. Hebisch), Hobsch (46. Benyamina) Schiedsrichter: Florian Lechner (Hornstorf) Von Volker Giering