Fynn Gonschor: Blitzstart nach Verletzung beim DHB

Auf das erste Treffen im neuen Jahr mit den Teamkollegen hatte sich Fynn Gonschor gefreut. Nach trainingsfreien Tagen zum Jahreswechsel versprach es eine lockere Zusammenkunft der Zweitliga-Handballer des VfL Lübeck-Schwartau zu werden, bei der nur ein Corona-Test geplant war. Verpflichtend vorgegeben von der HBL vor dem ersten Mannschaftstraining am Montag, 11. Januar. Doch stattdessen wurde es ein „stressiger Freitag“, sagt der 19-jährige VfL-Linksaußen. Heuberger mit „Problemen auf Linksaußen“: Der Grund: Mittags hatte sich überraschend Junioren-Nationaltrainer Martin Heuberger bei ihm gemeldet, angefragt, ob Gonschor spontan zum U21-Lehrgang nach Warendorf nachkommen könne. „Wir haben ein Problem auf Linksaußen“, begründete der DHB-Trainer. Zuvor hatte Gonschor „mit etwas Ernüchterung“ zur Kenntnis genommen, dass er diesmal nur als Nachrücker nominiert worden war für den Lehrgang vom 6. bis 12. Januar, „aber ich habe es mir damit erklärt, dass ich zuletzt ja verletzt war“. Reha statt Heimaturlaub zum Jahreswechsel: Zwei Tage vor dem Jahresabschlussspiel am 30. Dezember in Großwallstadt hatte sich Gonschor einen Muskelfaserriss in der rechten Schulter zugezogen, für die Reha auch auf einen Silvesterbesuch bei den Eltern in Gummersbach verzichtet und war „eigentlich froh, dass ich Zeit zum Auskurieren bis zum Trainingsstart am Montag haben würde“. Stattdessen stand er bereits zwei Tage früher in Warendorf in der Trainingshalle. Nach der Anreise am Samstagvormittag waren eine Krafteinheit und Wurftraining angesetzt beim DHB-Nachwuchsteam, das sich auf die WM in Budapest (23. Juni bis 4. Juli) vorbereitet. Spontanes Wurftraining mit VfL-Keeper Conrad: Noch am Freitag hatte sich Gonschor das Okay von Trainer Piotr Przybecki eingeholt, auch die Teamärzte konsultiert, gepackt – und am Abend das Corona-Test-Treffen in der Hansehalle genutzt. Zum einen, um zusätzlich einen Schnelltest machen zu lassen, den der DHB für die Tage in Warendorf forderte. Und: „Keeper Nils Conrad hat sich extra für mich noch mal ins Tor gestellt, damit ich ein bisschen Werfen üben kann.“ Von Christian Schlichting