Handballer des VfL Lübeck-Schwartau gegen Konstanz zum Siegen verdammt

„Wir brauchen zwei Punkte.“ „Wir brauchen mehr Konzentration.“ „Wir brauchen die Unterstützung der Halle.“ Es sind diese drei kurzen Sätze, diese Kernaussagen von Piotr Przybecki, die beschreiben, worum es geht, wenn die Zweitliga-Handballer der VfL Lübeck-Schwartau am Sonnabend (19 Uhr) die HSG Konstanz in der Hansehalle empfangen. Finale im „Monat der Wahrheit“: Zum letzten Spiel im Februar, dem „Monat der Wahrheit“, in dem gegen drei Mannschaften aus dem Tabellenkeller eigentlich die nötigen Punkte für eine Restsaison im sicheren Tabellenmittelfeld eingespielt werden sollten. Doch daraus wurde bisher nichts. Nun ist der Druck umso größer. „Die Anspannung ist da, das lässt keinen kalt“, sagt Przybecki. VfL-Handballer nur einen Punkt vom Relegationsplatz weg: Zunächst ein 23:23 gegen Hüttenberg trotz Fünf-Tore-Führung eine Viertelstunde vor dem Ende, danach ein 24:28 beim HC Elbflorenz in Dresden – so wurde es nur ein Punkt aus den ersten beiden der drei Februar-Spiele. Und Konstanz liegt auf Relegationsplatz 16 nur noch einen Punkt zurück. Schwartau unter Zugzwang: Waschul, Hansen & Co. sind unter Zugzwang, mehr denn je. „Wir können das natürlich nicht vollständig ausblenden. Aber wir haben schon in Dresden gesagt, dass es jetzt darum geht, sich sofort aufzurichten, sich konzentriert auf den nächsten Gegner vorzubereiten“, sagt Przybecki. „Was wir vorhaben ist wichtiger als das, was passiert ist“, lautet sein Credo. Offensivschwäche das große Problem: Also keine allzu tief gehende Fehleranalyse? Keineswegs. „Wir wissen um die Offensivschwächen, die wir in Dresden gezeigt haben“, versichert der polnische Coach. „Wir haben da sieben, acht Bälle einfach mal verschenkt.“ Vielfach fehle es an der richtigen Entscheidung. „Vorne braucht es mehr Verantwortung für den Ball, den Anspruch, das Richtige zu tun.“ Qualität im Rückraum eingebüßt: Dass die kritischen Töne im Umfeld lauter werden (im Netz wird inzwischen schon die Trainerfrage gestellt), ist auch Przybecki nicht entgangen. Doch er entgegnet: „Wenn es nach schlechten Spielen heißt: Probiert doch mal ’was anderes aus, kann ich nur sagen: Dafür braucht man dann auch die entsprechenden Spielertypen.“ Ein Kreuzen, um dann Genda, Raguse oder Metzner aus dem Rückraum werfen zu lassen – „das geht so einfach nicht mehr. Da haben wir Qualität eingebüßt“, betont der Trainer. „Wir wissen, wie Handball funktioniert“: Die Ausfälle zu kompensieren, sei schwierig. „Wenn dann 15, 20 Prozent fehlen, verlierst du, und dann kommt die Verunsicherung dazu. Das müssen wir jetzt als Mannschaft lösen“, fordert Przybecki und betont: „Es geht um Konzentration, den nächsten zu erobernden Ball, den nächsten Angriff. Wir wissen, wie Handball funktioniert.“ Hoffen auf die Fans in der Hansehalle: Das Publikum, die Stimmung in der Hansehalle – für Przybecki ist auch das ein wichtiger Aspekt für einen Erfolg. „Wir müssen es schaffen, durch unsere Körpersprache und den Zusammenhalt im Team die Fans mitzunehmen.“ Auch in Dresden habe sich wieder gezeigt: „Kein Schiedsrichter ist frei davon, wenn die Zuschauer für ihr Team Stimmung machen. Die Halle ist ein Faktor, ist unglaublich wichtig.“ Tempospiel von Konstanz verhindern: Gegen Konstanz komme es speziell darauf an, das Tempospiel der Gäste zu unterbinden („die laufen“), in der Deckung gut zu arbeiten, um dem Rückraum mit Paul Kaletsch (RL), Fynn Beckmann (RR) und Spielmacher Tom Wolf keine freien Würfe zu ermöglichen. Schult-Einsatz noch fraglich: Ob Jan Schult dabei helfen kann, entscheidet sich nach seiner Adduktorenzerrung erst kurz vor dem Spiel, Dadi Runarsson (Prellung) wird voraussichtlich noch fehlen. „Die Abwehr“, betont Przybecki, „ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir brauchen das Tempospiel, die Gegenstoßtore.“ Und dringend zwei Punkte, möchte man ergänzen. Mehr zum VfL Lübeck-Schwartau auf unserer Themenseite https://www.ln-online.de/Sportbuzzer/VfL-Luebeck-Schwartau Anwurf:Heute, 19 Uhr, Hansehalle Lübeck. Karten: 1750 Tickets verkauft; Abendkasse: ab 17.30 Uhr, Hallenöffnung : 18 Uhr.Hinspiel: Konstanz siegt 29:28. Bisherige Spiele: 5 seit 2016 (2 VfL-Siege, 1 Remis, 2 Niederlagen).Info Konstanz: Platz 16 (15:27 Punkte); zuletzt 28:24-Heimsieg gegen Eisenach; Auswärts: 10 Spiele; 1 Sieg (28:18 in Krefeld), 2 Remis (23:23 in Nettelstedt, 28:28 in Ferndorf); bester Werfer: Paul Kaletsch 118/40 Treffer (Rang 6 in der Torschützenliste der 2. Liga). Auflaufteam: MTV Ahrensbök (E-Jugend).Rahmenprogramm: Hip-Hop-Gruppe „Time to Move“, Interview mit Prof. Dr. Friedel (Flughafen Lübeck) Von Christian Schlichting

VfL Lübeck-Schwartau - VfL-Handballer zum Siegen verdammt