Lübeck-Schwartau im Abstiegskampf: „Situation ist nicht vergleichbar“

Platz 13. Nur noch ein Zähler Luft. Die Zweitliga-Handballer des VfL Lübeck-Schwartau sind mittendrin im Abstiegskampf. Daran ändert auch der Sieg über Emsdetten nichts. Jan Schult kennt die Situation. Das 33-jährige Kraftpaket ist seit 2007 am VfL-Ball, der Dienstälteste im Team. Er hat den Aufstieg 2008 mitgefeiert, auch die Krise 2011 miterlebt als sich der VfL nach sechs Pleiten in acht Spielen Ende Oktober von Thomas Knorr als Spieler-Trainer trennte. „Klar, die Tabelle lügt nicht. Die Situation ist aber nicht vergleichbar, die Gründe jetzt sind auch andere. Und wir sind auch kein Schlusslicht“, sagt Schult. „In der Tabelle sei alles zudem super eng. „Platz neun und 17 trennen ja gerade mal zwei Zähler.“ Schult ist sich sicher: „Wir kommen da wieder raus.“ Der nächste Schritt soll am Samstag in Lübbecke gesetzt werden, beim Ex-Erstligisten Nettelstedt (19 Uhr). In 25 Bundesliga-Jahren nur ein Sieg: Ein heißes Pflaster für Schwartau. In 25 Erst- und Zweitliga-Jahren konnte der VfL erst einmal in der Kreissporthalle gewinnen. Das 31:22 ist auch schon 18 Jahre her. Aktuell ist der TuS N-Lübbecke so etwas wie die launische Diva. Die Ansprüche am Wiehen sind zudem kleiner geworden. Nach dem verpassten Wiederaufstieg im Vorjahr heißt die Maxime jetzt: Oben mitspielen. Mit Rang acht – nur zwei Zähler mehr als der VfL – gelingt das bisher auch nur bedingt. „Sie sind eine Hop-oder-Top-Truppe“, weiß Schult. Denn Siege, wie in Bietigheim gingen einher mit Punktverlusten, wie zu Hause gegen Konstanz oder Ferndorf, oder gar Klatschen wie in Dormagen. Waschul und Ranke fallen aus: „Sie sind noch nicht eingespielt, wie wir auf der Suche nach Konstanz“, hat VfL-Trainer Piotr Przybecki erkannt. Vom Potenzial, den vielen Ex-Erstliga-Akteuren im Team, sei Nettelstedt aber ganz oben anzusiedeln. „Da kommt reichlich Gefahr aus dem Rückraum.“ Und die zweitbeste Abwehr der Liga (23,8 Gegentore im Schnitt). Vieles deutet so auf eine „Abwehrschlacht“ hin. Denn der VfL ist im Defensiv-Ranking an Nummer drei notiert (24,27 Gegentore). Herzstück neben dem Torhüter-Duo Klockmann/Mallwitz ist dabei der Mittelblock. Den werden wieder Jan Schult und Steffen Köhler bilden. „Das war zuletzt gegen Emsdetten gut“, sagt Przybecki, der dabei allerdings nicht die Qual der Wahl hat. Denn Martin Waschul („Der Finger ist dick. Er kann nicht zugreifen“) fehlt ebenso wie Fynn Ranke (Muskelfaserriss). Bis Freitag war sogar der Einsatz des Torhüterduos fraglich. Dennis Klockmann, mit 15 Paraden gegen Emsdetten ins Zweitliga-Team der Woche gewählt, musste aus Verletzungsgründen die Woche über im Training ebenso passen wie Marino Mallwitz. „Beide können aber spielen“, gibt Przybecki Entwarnung. Przybecki: „Situation ist unangenehm“: Offen ist hingegen der Einsatz von Spielmacher Markus Hansen (muskuläre Probleme). Mit den Dauerverletzten (Genda, Potic) würden so wieder fünf Stammkräfte fehlen. „Das ist zu viel. Das kann die Truppe nicht einfach so kompensieren“, gibt Przybecki zu. Unruhig sei er aufgrund der Tabellensituation aber nicht. „Es ist unangenehm, klar. Aber wir lernen als Team jetzt auch viel. Wir stehen das durch.“ Public Viewing: Erst die weibliche A-Jugend gegen Blomberg-Lippe unterstützen (ab 16 Uhr) und dann nebenan zum Public Viewing. Der VfL lädt heute zum „Rudelgucken“ ins „Relax“ in der Schwartauer Jahnhalle. Ab 19 Uhr ist das Spiel in Lübbecke auf einer Großbildleinwand zu sehen. Mit dabei: der verletzte Käptn Martin Waschul und Fynn Ranke. Ticket-Specials: Noch ein Weihnachtsgeschenk gesucht: Der VfL bietet ein X-Mas-Paket an (Heimspiele gegen Hüttenberg und Konstanz/ab 25 €) sowie ein Saison-Finish-Paket für die Rückrunden-Heimspiele (ab 109 €). Von Jens Kürbis

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