Schwieriger März-Auftakt für den VfL gegen „Mimi“ Kraus & Co.

Der Februar ist gelaufen. Und auch wenn er letztlich nicht so gelaufen ist, wie man sich das beim VfL Lübeck-Schwartau mit Blick auf die Gegner und die Tabellensituation erhofft hatte, war er mit 3:3 Punkten aus den Spielen gegen Konkurrenten im Abstiegskampf letztlich doch noch halbwegs versöhnlich, weil nach dem 23:23 gegen Hüttenberg und dem 24:28 in Dresden zuletzt gegen Konstanz ein 20:17 gelang. Ein Sieg, schwer erkämpft, der gut für die Stimmung im Team war. Auch im gesamten Umfeld war „das Fallen der Steine vor Erleichterung spürbar“, wie es der VfL selbst formulierte. Pankofer freut sich auf die März-Spiele: Zugleich hat er Zuversicht geschürt für den März. Auch wenn der größere Brocken bereit hält. Fünf Spiele, drei gegen Teams aus der Spitzengruppe, aber auch drei in der Hansehalle, das letzte davon gegen den HSV Hamburg, das längst ausverkauft ist: „Ich freue mich auf die Spiele, das wird ein interessanter Monat“, sagt Daniel Pankofer. Lizenzunterlagen sind abgeschickt: Der neue VfL-Geschäftsführer der HM Handball Marketing Spielbetriebs GmbH & Co. KG hatte in den vergangenen Tagen gemeinsam mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle und mit Unterstützung von H.G. Meyer, langjähriger Abteilungsleiter des Stammvereins VfL Bad Schwartau, die Lizenzunterlagen für die nächste Zweitliga-Saison erstellt. Am Montag um 15.30 Uhr müssen die knapp 50 Seiten bei der HBL sein, „wir haben das schon per Einschreiben abgeschickt“, verriet Pankofer, hielt sich ansonsten aber sehr bedeckt. Keinen größeren Kader: Beim Etat der Vorsaison (damals waren 1,4 Millionen Euro in Ansatz gebracht worden) „versuchen wir ähnlich zu liegen. Das ist das Ziel“, formulierte er. Der Kader (17 bis 18 Spieler) werde „sicher nicht größer“. Ob es nötig wird, sich noch einmal mit dem Thema Lizenz zu beschäftigen, wird der März zeigen. Erst bis Mitte April müssen die Unterlagen für die 3. Liga beim Spielbetrieb des DHB eingereicht werden . . . „Die Jungs sind gut drauf“: Unter der Woche hatte Pankofer beim Training vorbeigeschaut, das Team auf das gemeinsame Ziel eingeschworen (bei dem Störgeräusche nicht förderlich seien) und befand schließlich, nachdem er große Teile der Trainingseinheit verfolgt hatte: „Die Jungs sind gut drauf.“ Claasen imitiert Kraus-Spielweise: Trainer Piotr Przybecki hatte sein Team auf den kommenden Gegner eingestellt, zunächst auf dessen Angriffsvarianten. Wobei Tim Claasen die Aufgabe hatte, das Spiel von 2007-Weltmeister Michael „Mimi“ Kraus zu imitieren. „Ja genau, damit müsst ihr rechnen bei Kraus“, bekam die Abwehr um Kapitän Martin Waschul und Steffen Köhler mehrfach zu hören. Auch wenn Przybecki weiß, dass Erstliga-Absteiger Bietigheim „mit einem insgesamt sehr starken Rückraum mehr zu bieten“ hat als den inzwischen 36-Jährigen, hat „Mimi“ mit seinen zuletzt 28 Treffern doch großen Anteil daran, dass die Schwaben als einziges Zweitliga-Team seit der EM-Pause noch ohne Punktverlust sind. Przybecki möchte Bietigheim-Serie stoppen: „Diese Serie zu beenden, wäre natürlich großartig“, so der VfL-Coach. Wie es gehen kann, hatte sein Team im Hinspiel in der Hansehalle beim 29:22 gezeigt. Damals waren beim VfL allerdings die Dauerverletzten Mex Raguse (8 Tore) und Pavel Genda (2) noch dabei, und Kraus (ein Tor) sei „noch nicht voll auf der Höhe gewesen nach seiner Verletzung“. Runarsson und Schult fallen aus: Am Tag vor der Abreise gen Süden (der VfL startete am Samstagvormittag und übernachtete gut 60 km vor Bietigheim in Bad Schönborn) hatte Przybecki das eigene Offensivverhalten als Trainingsschwerpunkt. Gegen die Bietigheimer Deckung, mit 595 Gegentoren die schwächste unter den Top-7 der 2. Liga, „braucht es Bewegung“. Vor allem aber „Cleverness“, so Przybecki, „um noch effektiver zu sein“. Verzichten muss er dabei auf Dadi Runarsson, der noch Schmerzen im Sprunggelenk verspürt, und auf Jan Schult. Der hatte nach seinem nur 20-minütigen Einsatz gegen Konstanz „wieder was gemerkt“, nun soll er zwölf Tage pausieren, um seine Adduktorenzerrung bis zum Heimspiel gegen Hamm auszukurieren. Von Christian Schlichting

VfL-Handballer in Bietigheim gefordert - Schwieriger März-Auftakt gegen „Mimi“ Kraus & Co.