VfL Lübeck-Schwartau: Coach Przybecki nimmt seine „Alten“ in die Pflicht

Nach gut 600 Kilometern rollte der Mannschaftsbus des VfL Lübeck-Schwartau am Dienstagabend vor das Sporthotel in Großwallstadt. Gerade rechtzeitig, um den Anreisetag mit Handball, dem Champions-League-Finale des THW Kiel, vorm Fernseher ausklingen zu lassen. Mit einem Spaziergang am Main läuten Waschul & Co. am Mittwoch ihren Jahresendspurt ein. Beim TV Großwallstadt (19.30 Uhr/live auf Sportdeutschland.tv) „wollen wir uns für eine gute Hinrunde belohnen und zeigen, dass wir auch auswärts erfolgreich sein können“, gibt Trainer Piotr Przybecki die Richtung vor. Großwallstadt noch ohne Heimsieg: Die Ausgangslage ist eigenartig, klingt fast wie „Not gegen Elend“. Denn mit dem TV Großwallstadt trifft das schlechteste Heimteam der Liga, das in sechs Partien nur ein Remis als Zählbares vorweisen kann, auf eines der schlechtesten Auswärtsteams der bisherigen Saison. Denn der VfL punktete in fünf Spielen nur in Dresden. „Das wollen, das müssen wir ändern“, sagt Przybecki. Gonschor fehlt, Glabisch wieder fit: Neben dem Langzeitverletzten Fynn Ranke (Aufbautraining nach Meniskus-OP) muss der Coach dabei auf Fynn Gonschor verzichten. „Fynn hat im Wurfarm eine Entzündung, zuletzt nur unter Schmerzen gespielt“, erklärt Przybecki, warum der Linksaußen zu Hause geblieben ist. Dafür meldete sich Flügelflitzer Thees Glabisch nach muskulären Problemen wieder fit. „Das sah gut im Training aus. Thees wird anfangen“, legt sich Przybecki fest. „Brauchen Spieler, die auf den Tisch hauen“: Zum Jahresendspurt drängt der Coach darauf, „den Bock endlich auch auswärts umzustoßen“. Dafür nimmt er seine „Alten“, seine erfahrenen Spieler, jetzt in die Pflicht: „Gerade wenn es nicht läuft, braucht es Spieler, die auf den Tisch hauen, vorangehen, das Kommando übernehmen.“ Was es noch braucht ist eine halbwegs gute Chancenverwertung. 22 Fehlwürfe, wie zuletzt in Dormagen, sind es nicht. „Das war schlecht, das war grottenschlecht“, sagt Przybecki, den vor allem die Quote aus dem linken Rückraum (8 Würfe/1 Tor) ärgerte. In Großwallstadt hofft er, dass Alt-Kanonier Jan Schult nach seinem Abwehr-Comeback in Dormagen „uns auch vorn hilft“. Trainingspause bis zum 11. Januar: Nach der Partie beim Aufsteiger geht es in die WM-Pause. Heißt: Mit dem Training geht es beim VfL erst am 11. Januar weiter. Das erste Spiel steigt am 6. Februar beim nächsten Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck. Von Jens Kürbis