VfL Lübeck-Schwartau: Niels Versteijnen will verlängern, Markus Hansen arbeitssuchend

Ein Handballtor vom Ex-Verein und einen Ball – mehr braucht Niels Versteijnen nicht, um sich fit zu halten. Der Winter-Import der Schwartauer Zweitliga-Handballer ist seit Mitte März zurück in der niederländischen Heimat, dem elterlichen Bauernhof in der Nähe von Tilburg. „Wir haben hier ganz viel Platz“, erzählt er, „und ich kann mit meinem Zwillingsbruder Arjan trainieren.“ Der spielt auch Handball, ist Keeper beim Erstligisten Bevo HC – und hat wie Niels Corona-Zwangspause. Die Saison in der Eredivisie ist seit Ende März beendet. Versteijnen: „Will in Lübeck bleiben“: „Bei uns gelten fast die gleichen Regeln wie in Deutschland. Die Grundschulen und Kitas öffnen als erste wieder“, berichtet Versteijnen, der sich mit seinem Bruder neben den Arbeiten auf dem Hof (40 Kühe, zwei Hektar Land, zwei Ställe) die Zeit mit Sport vertreibt. „Wir haben uns auch ein Volleyballfeld gebaut, spielen da viel Fußball-Tennis.“ Und wie geht es vertraglich weiter? Im Winter aus Flensburg gekommen, hat er für den VfL in sechs Spielen 23 Mal getroffen, hat immer mehr die Stammrolle im rechten Rückraum ausgefüllt. So gut, dass VfL-Chef Daniel Pankofer ihm eine Vertragsverlängerung über den 30. Juni hinaus angeboten hatte. Doch Versteijnen hatte sich Bedenkzeit erbeten. Die scheint jetzt vorbei. „Ja, ich bin mit anderen Vereinen in Gesprächen, aber in Lübeck macht es Spaß, ich fühle mich da wohl, will bleiben.“ Das hat der 20-Jährige Pankofer so signalisiert. „Doch Daniel hat mir erklärt, dass ich noch warten muss, wegen Corona ist alles auf Eis gelegt.“ Corona stoppt Hansens Unterschrift: Auch Markus Hansen, die zweite von drei offenen Personalien, hängt in der Warteschleife fest. „Ich bin mir mit Daniel mündlich einig, sollte im März unterschreiben. Doch dann kam Corona und das Stopp vom Verein“, erklärt der Spielmacher. Der 27-Jährige, der mit Unterbrechung seit zehn Jahren beim VfL ist, hängt in der Luft. „Klar vertraue ich auf Daniels Wort, aber derzeit ist nichts sicher. Die Folgen von Corona sind nicht absehbar.“ Vorsorglich hat er sich deshalb bei der Agentur für Arbeit zum 1. Juli arbeitssuchend gemeldet. „Gleiches habe ich auch Niels geraten. Ich kann jetzt nur warten, hoffen und mich fit halten.“ Laufen, Rennrad-Touren, Krafttraining – täglich 90 Minuten sind für ihn das Minimum. Der Hauptfokus liegt aber auf dem Bachelor-Studium (internationales Management). Sein Ziel: „Im Juni, Juli habe ich die letzten Klausuren.“ Lesen Sie auch: Alles zum VfL Lübeck-Schwartau Mrozowicz zurück in Polen: Für Przemyslaw Mrozowicz (23) ist das dreimonatige Deutschland-Intermezzo indes vorbei. Der Rückraumlinke ist zurück in Polen. Am 30. Mai läuft das Leihgeschäft mit dem Erstligisten MKS Lubin aus. Eine neue Anfrage steht nicht auf Pankofers To-do-Liste. Versteijnen und Hansen indes schon. „Wir wollen das so schnell wie möglich zu Ende bringen, keine Frage“, sagt Pankofer, schränkt aber ein: „Momentan geht es nicht. Wir brauchen erst einen finanziellen Überblick.“ Der VfL-Geschäftsführer sorgt sich neben Regressforderungen ob der abgebrochenen Saison vor allem um die kommende Spielzeit. Noch ist nicht klar, wann und unter welchen Bedingungen sie losgeht und welche Einschnitte (Dauerkarten, Sponsoren) auf die Vereine zukommen. Lesen Sie auch: Oranje-Import Niels Versteijnen, die neue Hoffnung auf Halbrechts Markus Hansen entscheidet sich für den VfL Vor dem nächsten Abstiegsendspiel in Dresden: Wie weit ist Przemyslaw Mrozowicz? Von Jens Kürbis

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