VfL Lübeck-Schwartau holt tschechischen Nationalspieler Matej Klima von Dukla Prag

Sie haben Post: Am Montagabend um 20.30 Uhr flatterte der unterschriebene Vertrag ins E-Mail-Fach von VfL-Geschäftsführer Daniel Pankofer. Nach einem wochenlangen Ringen um Details, auch im Fernduell mit Mitbewerbern, ging jetzt alles ganz schnell. Der tschechische Nationalspieler Matej Klima (21) von Dukla Prag hat beim VfL Lübeck-Schwartau einen ab dem 1. Juli 2021 gültigen Zweijahresvertrag unterschrieben. „Wir haben gekämpft wie die Löwen, sind froh, dass sich Matej für uns entschieden hat“, erklärt VfL-Coach Piotr Przybecki. Matej Klima – Nationalspieler, Spielmacher, Torjäger und abwehrstark: Klima soll die Lücke füllen, die Julius Lindskog-Andersson mit seiner vorzeitigen Rückkehr in die schwedische Heimat auf der Spielmacher-Position hinterlässt. Und nicht nur das: „Matej hat großes Potenzial. Er kann Mitte und auch Halblinks spielen, ist abwehrstark, einer, der marschiert. Er ist ein Allrounder, gehört zur neuen Generation der tschechischen Handballer, wäre auch, wenn ein Corona-Ausbruch im Team es nicht verhindert hätte, mit der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Ägypten dabei gewesen“, erklärt Przybecki. In der Nähe von Brünn geboren, ist der 1,92 Meter große Klima beim Tabellendritten der tschechischen Liga trotz seiner erst 21 Jahre eine feste Größe, mit bisher 102 Treffern auch der aktuelle Toptorjäger im Team und der fünftbeste der Extraliga. Sein Debüt auf der internationalen Bühne feierte er vor einem Jahr bei der Europameisterschaft (Platz zwölf). Seit 2018 spielt er mit Dukla Prag auch international, zuletzt im Dezember im European Cup. Lesen Sie auch: Alles zum VfL Lübeck-Schwartau „Matej will in Deutschland Fuß fassen“: Przybecki hatte Klima seit langem im Blick, weiß um seine Qualitäten. Auch, dass weitere Klubs, unter anderem aus der polnischen Liga, um ihn buhlten. „Dass er sich trotz finanziell lukrativerer Angebote für uns entschieden hat, macht uns stolz. Matej hat einen klaren Plan: Er will in Deutschland Fuß fassen, auf lange Sicht in die erste Liga.“ Auch Pankofer freut sich, dass „jetzt endlich Klarheit herrscht“. Er ist überzeugt: „Matej ist eine echte Bereicherung, für uns und die Liga.“ Eine Ablösesumme muss der VfL nicht zahlen, allerdings eine bei internationalen Transfers übliche Ausbildungsentschädigung. Klima wird nach Libor Sovadina (56), der bis 1998 beim VfL spielte, der zweite tschechische Nationalspieler in den Schwartauer Reihen sein. Auch er wechselte einst von Dukla Prag in die Bundesliga. Tor: Dennis Klockmann – Vertrag bis 30.6.2022; Nils Conrad – 30.6.2022. Linksaußen: Thees Glabisch – 30.6.2021; Fynn Gonschor – 30.6.2022; Mattis Potratz – 30.6. 2023. Rückraum: Jan Schult – 30.6.2021; Mex Raguse – 30.6.2021; Melf Hagen – 30.6.2022; Julius Lindskog-Andersson – 30.6.2022 (Ausstiegsoption per 30.06.2021 gezogen/Rückkehr nach Schweden); Markus Hansen 30.6.2022; Niels Versteijnen – 30.6.2022, Jasper Bruhn – 30.6.2022, Janik Schrader – 30.6.2022; Rechtsaußen: Finn Kretschmer – 30.6.2022; Kreis: Martin Waschul – 30.6.2021; Fynn Ranke – 30.6.2022; Carl Löfström – 30.6.2022 Trainer: Piotr Przybecki – 30.6.2022 Aufgelöst im Februar 2021: Felix Kasch Vier Verträge laufen aus: Nach den Verlängerungen von Niels Versteijnen und Janik Schrader sowie der Vertragsauflösung von Felix Kasch, der nach Schweden zurückgekehrt ist und nach Verletzungen und Erkrankungen wieder fit werden will, hat Pankofer jetzt noch vier Personalien auf dem Tisch liegen. Die Verträge von Mex Raguse (seit 2019 beim VfL), Martin Waschul (2012), Thees Glabisch (2013) und dem „LN-Sportler des Jahrzehnts“, Jan Schult, der seit 2007 für den Klub spielt und „gern noch ein Jahr weitermachen“ möchte, laufen am 30. Juni aus. Pankofer: „Da sind wir in Gesprächen.“ Von Jens Kürbis