Kurzfristig, aber auch unsicher
Nur für eine Saison: In vielen Branchen werden Beschäftigte befristet eingestellt. Die Saisonarbeit hat sowohl für die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer Vor- und Nachteile. Was Sie wissen müssen.
In vielen deutschen Urlaubsorten hat die Saison begonnen. Auch Biergärten öffnen wieder, es werden Volksfeste gefeiert und der Spargel muss geerntet werden. In vielen Branchen werden dann zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt, die nur für eine begrenzte Zeit beschäftigt werden. Im Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern liege der Personalbedarf von April bis September etwa 10 Prozent höher als in anderen Monaten, sagt Christoph Schink von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Jährlich sind deutschlandweit vermutlich mehrere Hunderttausend Saisonarbeitskräfte im Einsatz, darunter viele, die aus dem Ausland kommen.
Valide statistische Daten seien allerdings schon deshalb schwer zu ermitteln, weil es keine einheitliche Definition von Saisonarbeit gebe, erläutert Matthias Hertle, Pressesprecher der Bundesagentur für Arbeit: „Die vertragliche Ausgestaltung einer als Saisonbeschäftigung bezeichneten Tätigkeit kann sehr unterschiedlich sein.“ Vergleichsweise häufig sind kurzfristige und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse, die eine Form der Minijobs darstellen. Für sie sind keine Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen.