Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Bauernpräsident Joachim Rukwied scheinen sich gut zu verstehen. Der Auftritt des Ministers beim Bauerntag in Lübeck war eher von Harmonie geprägt. Bis kurz vor Schluss.
Lübeck. Die Harmonie auf der Bühne wird kurz gestört. "Ich habe das Gefühl, dass die Landwirtschaft in Deutschland nicht gewollt ist", sagt eine Auszubildende der Klose-Köhler KG, einem landwirtschaftlichen Betrieb in Trittau (Kreis Stormarn), der beim Deutschen Bauerntag in der Lübecker Musik- und Kongresshalle als "Ausbildungsbetrieb des Jahres 2022" geehrt wird.
Die junge Frau kritisiert die mangelnde Planungssicherheit. Wenn sie einen Hof übernehme, wer garantiere ihr, dass ein neugebauter Stall nach gängigen Richtlinien und Vorschriften in zwei Jahren diesen noch entspreche? Die Delegierten aus ganz Deutschland applaudieren so laut wie sonst kaum an diesem Tag. Der Bauernpräsident Schleswig-Holsteins, Werner Schwarz, erscheint in diesem Moment in Großaufnahme auf der Leinwand über der Bühne. Er grinst übers ganze Gesicht.