BUND fordert Rückbau von Schottergärten
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Eine mindestens zehn Zentimeter dicke Schotterschicht bedeckt einen Kiesgarten.
© Quelle: Lennart Stock/dpa/dpa-tmn/Symbolbild
Kiel (dpa/lno). Zum Tag des Gartens am 12. Juni hat der Naturschutzverband BUND entschlossene Maßnahmen gegen sogenannte Schottergärten verlangt - einschließlich des Rückbaus solcher Gärten. Schottergärten hätten nicht nur auf Artenvielfalt und Bodenqualität negative Auswirkungen, erklärte der BUND am Donnerstag. Auch das Klima in der Umgebung werde negativ beeinflusst.
Der BUND verwies darauf, dass solche Gärten laut Landesbauordnung verboten seien. Sie trügen zum Artenschwund und der Verschlechterung von Lebensräumen bei. «Für einen «Schottergarten» wird häufig der Boden abgegraben, dann Plastikfolie ausgelegt und mit Schotter wieder verfüllt», erläuterte BUND-Biodiversitätsreferentin Bini Schlamann. «Unter dieser Fläche ist kein Bodenleben möglich.»
Zudem könnten verdichtete und geschotterte Flächen in den heißer werdenden Sommern keine Kühlfunktion übernehmen. Sie speicherten vielmehr die Sonnenwärme und heizten die Umgebung zusätzlich auf.
Der BUND verlangte eine konsequente Umsetzung der Regelungen gegen Schottgergärten und die Ahndung von Verstößen. Personalmangel in den unteren Planungs- und Bauaufsichtsbehörden sorge leider dafür, dass solche Gärten bestehenblieben oder sogar noch angelegt würden.
Zu den Alternativen gehörten Stein- oder Kiesgärten, die ohne Folien angelegt und mit trockenresistenten Pflanzen als Heimat für Insekten bepflanzt werden könnten. Noch besser seien naturnahe Gärten - ein perfekter naturnaher Garten sei nach der Drittel-Regel organisiert: Er bestehe zu gleichen Teilen aus einem wilden Teil, in den kaum eingegriffen werde, einem Nutzgarten sowie einem Teil für Erholung und Spiel.
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