Es wird ernst an der Förde: Ministerpräsident Günther will mit den bisherigen Koalitionspartnern Aussichten für eine neue Regierung sondieren. Der CDU-Mann möchte trotz Mehrheit für ein Zweierbündnis weiter mit Grünen und FDP regieren. Das ist kein Selbstgänger.
Kiel. Zuerst die Grünen und dann die FDP: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther will am Dienstag die Bildung einer neuen Regierung auf den Weg bringen. Dabei spricht der CDU-Politiker nacheinander mit den bisherigen Koalitionspartnern: Für 9 Uhr hat er die Spitzen der Grünen in ein Kieler Hotel eingeladen und für den Nachmittag die FDP. Günther möchte das von ihm als Wunschkoalition der Wähler ausgemachte Jamaika-Trio erneuern, obwohl auch ein Duo mit einer der beiden Parteien eine sichere Mehrheit hätte. Ob dies realistisch ist, will er bei den Sondierungsgesprächen ausloten.
Bei der Landtagswahl am 8. Mai hatten CDU und Grüne auf 43,4 beziehungsweise 18,3 Prozent kräftig zugelegt, während die FDP auf 6,4 Prozent rutschte. Dass es angesichts der Kräfteverschiebungen und durchaus deutlicher inhaltlicher Differenzen tatsächlich wieder zu Koalitionsverhandlungen der drei Parteien kommt, ist ungewiss. Die Entscheidung darüber soll zügig fallen. Dass die Präferenz der Grünen bei einer Zweierkoalition mit der CDU statt bei Jamaika II liegt, hat Spitzenkandidatin Aminata Touré gerade erst wieder betont.