Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat vor einer Killervariante des Coronavirus gewarnt, die sich in Deutschland ausbreiten könnte. Experten aus Schleswig-Holstein bezeichnen die Wortwahl als „fahrlässig“. Was nun getan werden muss, damit es im Herbst nicht wieder zu Einschränkungen kommt.
Lübeck. Wie wird der Corona-Herbst 2022? Nachdem die meisten Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden und die Impfpflicht ab 60 im Bundestag gescheitert ist, warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor neuen Omikron-Varianten, die sich derzeit entwickeln. Eine hochansteckende Omikron-Variante sei möglich, die so tödlich werden könnte wie Delta – eine „absolute Killervariante“.
Für seine Warnung wird Lauterbach bereits heftig kritisiert – auch Experten aus Schleswig-Holstein halten Lauterbachs Warnung für unangebracht. "Die Vorhersage, welche Variante dann vorherrschen wird, ist selbst mit den weltweit nun sehr gut etablierten Sequenzierungs- und Überwachungsanalysen nicht möglich", sagt Jan Rupp, UKSH-Infektiologe in Lübeck. "Ich halte es aber geradezu für fahrlässig, immerzu vor ,Killervarianten' zu warnen – das wird der Situation ebenso nicht gerecht wie Sars-CoV-2 der letzten zwei Jahre mit einer klassischen Infektion wie Influenza zu vergleichen."