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Aminata Tourés Maßnahmenpaket

Fachkräftemangel: Schleswig-Holstein erleichtert Quereinstieg in Kitas

Mit vier Maßnahmen will Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) für mehr Personal in Kitas sorgen.

Mit vier Maßnahmen will Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) für mehr Personal in Kitas sorgen.

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Kiel. Landessozialministerin Aminata Touré (Grüne) hat am Montag ein Maßnahmenpaket vorgestellt, wie sie für mehr Fachkräfte in Kitas sorgen will. „Wir wollen die besten Kitas für alle Kinder in Schleswig-Holstein mit guter Qualität, verlässlicher und bezahlbarer Betreuung für die Eltern“, so Touré. Die wichtigste Voraussetzung dafür sei ausreichend Fachpersonal.

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Wie angekündigt, vereinfacht das Land dafür den Quereinstieg in den Job – und künftig dürfen sozialpädagogische Assistenten (SPA) auch Gruppen leiten. Wie das funktionieren soll, ohne dass die pädagogische Qualität leidet, führte die Ministerin nun aus.

Kita-Quereinsteiger müssen zuvor beruflich oder in ihrer Freizeit schon mit Kindern gearbeitet haben

Menschen mit Hochschulabschluss oder einer abgeschlossenen Ausbildung können demnach quereinsteigen, wenn sie mindestens zwei Jahre praktische Berufserfahrung haben. Sie müssen zudem eine praktische berufliche oder außerberufliche didaktische Tätigkeit in Bereichen wie Musik, Kunst oder Sport nachweisen. Touré nannte als Beispiel eine Einzelhandelskauffrau, die in ihrer Freizeit fünf Jahre lang eine Kinderfußballmannschaft trainiert hat.

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Die Person müsste dann eine pädagogische Qualifizierung von 480 Stunden absolvieren, bevor sie als Zweitkraft in einer Kita arbeiten könnte. „Ganz entscheidend ist, dass Quereinsteiger ein Praktikum von mindestens 500 Stunden machen müssen“, so Touré. Hierfür könne auch die Zeit, die als „helfende Hand“ in einer Kita gearbeitet wurde, angerechnet werden, sagte Staatssekretär Johannes Albig.

Damit die Kita-Träger das Praktikum und die Weiterbildung vergüten können, bekommen sie 7200 Euro vom Land pro Quereinsteiger. Zudem erhalten sie 50 Euro pro Woche, um Anleiterstunden finanzieren zu können. Laut Touré dürfen Quereinsteiger nicht mehr als 25 Prozent des Personals in einer Gruppe ausmachen.

Zugewanderte Pädagogen sollen schon in der Kita arbeiten dürfen, bevor Abschluss anerkannt ist

Bevor sozialpädagogische Assistenten eine Gruppe leiten dürfen, müssten sie zehn Jahre Erfahrung mitbringen und eine Leitungsqualifizierung mit Abschlussprüfung machen. „Ich denke zum Beispiel an einen 40-jährigen alleinerziehenden Vater mit drei Kindern, der seit zwölf Jahren als SPA arbeitet, aber die Weiterbildung zum Erzieher nicht machen kann, weil das mit der Familie nicht vereinbar wäre“, so Touré. Solchen Personen eröffne das Land neue Aufstiegschancen. „Wir setzen aber auch ganz klare Grenzen, denn eine Kita-Leitung ist ausgeschlossen.“

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Grundsätzlich sollen mehr Menschen als Erstkraft eingesetzt werden können als zuvor – wie Bachelor- oder Masterabsolventen in Bildungswissenschaften oder Grundschullehrkräfte nach dem ersten Staatsexamen. Zudem sollen Erzieherinnen und Erzieher, die ihre Qualifikation in anderen Bundesländern nach anderen Regeln erworben haben, diese hier auch für einen Leitungsposten anerkannt bekommen.

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Zuwanderer, die im Ausland pädagogisch gearbeitet haben, sollen deshalb bereits während des Anerkennungsverfahrens ihres Abschlusses in einer Kita arbeiten können und so schneller ins System kommen.

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