Geldtransporter-Überfall an A20 bei Gützkow: Bewaffnete Täter erbeuten Millionen – Fluchtauto entdeckt
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Ein ausgebrannter Geldtransporter steht am Donnerstag an der Anschlussstelle Gützkow.
© Quelle: Privat
Gützkow. Spektakulärer Überfall auf einen Geldtransporter in Vorpommern: An der A20-Anschlussstelle bei Gützkow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist das Fahrzeug am Donnerstagmorgen von maskierten und bewaffneten Männern attackiert, ausgeraubt und danach abgefackelt worden.
Wie die Polizei bestätigte, erbeuteten die Täter mehrere Millionen Euro. Um wie viel Geld es sich genau handele, werde noch geprüft, sagte eine Sprecherin. Die ausgeklügelte Vorbereitung der Tat und das Geschehen danach legten nahe, dass es sich um organisierte Kriminelle handelt.
Geldtransporter mit zwei Fahrzeugen eingekeilt
So waren erst kurz vor dem Raubüberfall am frühen Morgen gegen 6.20 Uhr in der Anschlussstelle extra massive Betonquader aufgestellt worden – in dem Bereich, wo es von der B111 auf die A20 Richtung Neubrandenburg geht. Diese Betonteile als „inszenierte Baustelle“ hätten die Täter genutzt, um den Geldtransporter mit zwei Fahrzeugen einzukesseln und vor den Betonteilen zum Anhalten zu zwingen, ergaben die Ermittlungen.
Als der Transporter einer Greifswalder Sicherheitsfirma stand, sprangen zwei Täter maskiert und mit Maschinenpistolen bewaffnet aus ihren Fahrzeugen. Sie attackierten die Geldtransporter-Besatzung nicht, zwangen sie aber in ihrer Fahrerkabine zu bleiben – und öffneten gewaltsam den hinteren Laderaum mit den Geldkassetten. Als sie die Beute hatten, zündeten die Räuber eines ihrer eigenen Fahrzeuge und den Geldtransporter an – und flüchteten mit ihrem verbliebenen Transporter über die A20 Richtung Neubrandenburg.
Alarmierte Feuerwehren der Umgebung konnten die Brände schnell löschen. Die Geldtransporter-Besatzung blieb unverletzt, wurde aber zur Sicherheit im Krankenhaus durchgecheckt.
OZ live zum Nachsehen: Wie ist die aktuelle Lage nach dem Überfall auf den Geldtransporter an der A 20 bei Gützkow?
Weitere Details zur Attacke auf Geldtransporter an A20 bei Gützkow: So stoppten und überfielen die Räuber das Fahrzeug
Nebel behindert Hubschrauber-Einsatz
Wegen des am Morgen herrschenden Nebels konnte die Polizei keinen Hubschrauber auf der Suche nach den Tätern einsetzen. Gegen Mittag wurden schließlich die Geldkassetten ausgebrannt und geöffnet gefunden - und zwar nur wenige Kilometer vom Ort des Überfalls entfernt in einem Waldstück südlich der Ortschaft Müssentin. Dort fand die Polizei auch das augenscheinlich von den Tätern genutzte und inzwischen ebenfalls ausgebrannte Fluchtfahrzeug.
Der betreffende Bereich an der Gützkower Autobahnauffahrt blieb bis zum Donnerstagabend für Ermittlungen stundenlang abgesperrt, der Verkehr auf der A20 und den Bundestraßen 111 und 110 wurde jedoch nur gering beeinflusst. Die Polizei kontrollierte in der Umgebung den gesamten Tag stichprobenartig Fahrzeuge.
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Da nach dem Fund des dritten ausgebrannten Autos aber nicht mehr klar war, mit was für einem Fahrzeug die Räuber nun unterwegs waren, fuhr die Polizei ihre großangelegte Fahndung zum Abend herunter. Eine Sprecherin bat die Bevölkerung derweil um Mithilfe: Personen, die Hinweise zum Tatablauf, den Tatfahrzeugen oder möglichen Tätern geben können, werden gebeten, sich an das Hinweistelefon unter der Nummer 0395 5582 2176 zu wenden.