Das Thema ist hoch umstritten: Frauen und Mädchen, die ungewollt schwanger geworden sind, sollen bald einfacher herausfinden können, welcher Arzt in ihrer Nähe Abtreibungen vornimmt – und wie. Das sagen Gynäkologen aus SH dazu.
Kiel. Eigentlich wollte er Orthopäde werden. Doch während seiner Ausbildung zum Arzt entdeckte Wolf-Dieter Arp, heute 62: „Es gibt keine schöneren Erlebnisse als Geburten.“ Arp arbeitet seit 1993 als niedergelassener Frauenarzt in Kiel. Er habe den Beruf gewählt, weil er dabei unterstützen könne, dass Leben geschenkt wird. Und doch unterstützt er jede Frau in ihrer eigenen Entscheidung für oder gegen ein ungeborenes Baby. Seine Praxis ist eine von drei freiwillig bei der Bundesärztekammer gemeldeten Frauenarztpraxen in Kiel, welche Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. Nur Arp erklärt sich auf Anfrage bereit, über seine persönliche Haltung zur geplanten Abschaffung des Paragrafen 219a des Strafgesetzbuchs zu sprechen.
Das Thema ist heikel und hoch umstritten: Frauen und Mädchen, die ungewollt schwanger geworden sind, sollen bald einfacher herausfinden können, welche Frauenarztpraxis in ihrer Nähe, Abtreibungen vornimmt – und wie. So will es Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Paragraf 219a sieht bislang eine Strafe für Ärzte vor, welche über Schwangerschaftsabbrüche informieren. Buschmann will ihn zügig streichen.