Landtag Schleswig-Holstein
Sie kämpft gegen Diskriminierung und findet damit bundesweit Gehör: Die Kieler Grünen-Politikerin Aminata Touré hat es mit 28 Jahren schon weit gebracht. Sie hat noch viel vor - zumindest vorerst in Schleswig-Holstein.
Kiel.„Zuallererst muss man anerkennen, dass wir dieses Problem haben und wie sehr es verbreitet ist“ - Aminata Touré spricht über Rassismus. Das ist ein Kernthema für die Grüne, eine der ganz wenigen Afrodeutschen in hiesigen Parlamenten. Mit 26 Jahren wurde sie im August 2019 zur Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtages gewählt. Für ihre Überzeugungen streitet die in einem Flüchtlingslager in Neumünster geborene Frau mit Wurzeln im westafrikanischen Mali engagiert, selbstbewusst und rhetorisch klar. Da sie zudem keine Scheu vor öffentlichen Auftritten hat, erlangte sie schnell die Aufmerksamkeit der großen überregionalen Medien.
„Das hat mir sehr geholfen bei der Durchsetzung politischer Themen“, sagt Touré bei einem Spaziergang an der Kieler Förde. „Ich freue mich sehr über das große Interesse über Schleswig-Holstein hinaus.“ Nicht nur „Spiegel“, „Süddeutsche Zeitung“ oder ARD haben über Touré berichtet. Mit der Politikwissenschaftlerin machte auch das Modejournal „Vogue“ eine Story. Darauf bekam sie viel Post von Leuten, die sich sonst nicht so sehr für Politik interessieren.