Viele Kinder und Jugendliche haben früher in Heimen oder in der Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren. Weil noch immer viele Betroffene offenbar nicht wissen, dass ihnen eine Entschädigung zusteht, können in Schleswig-Holstein als einzigem Bundesland weiterhin Anerkennungsleistungen niederschwellig beantragt werden.
Lübeck/Kiel.Rüdiger Tuschewski kam direkt nach seiner Geburt in ein Kieler Kinderheim und hat große Teile seiner Kindheit und Jugend in verschiedenen Einrichtungen verbracht. Heute ist er 68 Jahre alt, lebt in der Nähe von Neustadt (Kreis Ostholstein) und hat „viele Bilder aus dieser Zeit im Kopf, die mich beschäftigen“. Lange Jahre habe er die „ungeheuerlichen Ereignisse und Gewalterfahrungen“ verdrängt. „Das kam dann in den letzten Jahren immer stärker hoch“, sagt Tuschewski.