Sylt

Sylt: Missbrauch auf der Klassenreise?

Sylt. Schlimmer Verdacht gegen einen Hamburger Gymnasiallehrer: Der 46-Jährige soll auf einer Klassenfahrt auf die Nordseeinsel Sylt mehrere Jungen einer fünften Klasse sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe spricht von einem „schwierigen Zwischenfall“.

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Was genau sich in dem Ferienheim Puan Klent bei Rantum zugetragen hat, ist noch weitestgehend unklar. Mehrere Eltern hätten aber am Sonnabend wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs Anzeige erstattet, teilte die Polizei in Hamburg mit. „Die Ermittlungen haben gerade erst begonnen“, sagte eine Sprecherin den LN. Daher würden noch keine Angaben gemacht.

Das „Hamburger Abendblatt“ hatte unter Berufung auf Eltern des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Hamburg-Harburg berichtet, dass der verdächtige Lehrer den Jungen Energy-Drinks gegeben haben soll, damit sie lange wach blieben. In dem Heim sei es dann zu Übergriffen und auch zum Missbrauch gekommen. Die Jungen hätten Angst gehabt, dem Lehrer in die Arme zu laufen, schreibt die Zeitung. Der 46-Jährige sei bereits in der Vergangenheit aufgefallen. Eltern hätten protestiert, weil der Lehrer eine Klasse mit einem überproportional hohen Jungenanteil übernehmen wollte.

Inzwischen sei der Lehrer vom Dienst suspendiert, teilte die Hamburger Schulbehörde gestern mit. „Als uns die Vorwürfe am Freitag bekanntgeworden sind, ist er sofort aus dem Unterricht geholt worden“, sagte Sprecher Peter Albrecht. „Trotzdem gilt natürlich die Unschuldsvermutung“, betonte der Sprecher. Der Lehrer arbeitet nach Albrechts Angaben schon länger an der Schule.

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„Ich darf sagen, das ist ein schwieriger Zwischenfall, der sehr bedauerlich ist“, erklärte Schulsenator Ties Rabe. Bei 21 000 Lehrkräften in Hamburg sei es aber nicht das erste Geschehen dieser Art gewesen. „Deswegen gibt es hier sehr, sehr klare Abläufe, die sehr klar geregelt sind.“ Berichte, dass die mutmaßlichen Übergriffe so schwerwiegend gewesen seien, dass die Eltern ihre Kinder vorzeitig von Sylt abgeholt hätten, bestätigten sich jedoch nicht. Rabe: „Die Klassenreise wurde ordnungsgemäß beendet“.

Im Jugenderholungsheim Puan Klent reagierte man fassungslos auf die Vorwürfe. „Wir haben davon aber auch erst aus der Zeitung erfahren. Es hat ansonsten keinerlei Auffälligkeiten gegeben“, sagte Einrichtungsleiterin Martina Affeldt den LN. Das Erholungsheim stelle jedoch nur die Räumlichkeiten zur Verfügung. Für die Betreuung seien ausschließlich die mitreisenden Lehrkräfte verantwortlich.

Sollte der Lehrer wegen des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen verurteilt werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.

Oliver Vogt

LN

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