Katastrophe

Türken in Schleswig-Holstein bangen nach Erdbeben um ihre Familien

Rettungskräfte und Freiwillige suchen nach Menschen in einem eingestürzten Gebäude in Aleppo, Syrien.

Rettungskräfte und Freiwillige suchen nach Menschen in einem eingestürzten Gebäude in Aleppo, Syrien.

Lübeck. Die schrecklichen Ereignisse in der Türkei und in Syrien, wo infolge zweier schwerer Erdbeben mehr als 5000 Menschen ums Leben gekommen sind, beschäftigen auch viele Menschen in Schleswig-Holstein. Laut Statistikamt Nord leben 28 000 Menschen türkischer und mehr als 36 000 Menschen syrischer Staatsangehörigkeit in Schleswig-Holstein. Viele haben Verwandte und Freunde in der betroffenen Region im türkisch-syrischen Grenzgebiet – und hoffen auf gute Nachrichten.

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Viele Familienmitglieder und Freunde werden noch vermisst

„Es ist eine sehr emotionale Situation. Ich selbst habe Verletzte in meinem Bekanntenkreis, zum Glück habe ich noch nicht von Toten gehört“, sagt Cebel Küçükkaraca, Landesvorsitzender der türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein. „Andere aber haben Freunde, Bekannte und Familienmitglieder, die noch vermisst werden.“

Laut Küçükkaraca ist die Hilfsbereitschaft im Land groß. „Viele Menschen wollen helfen und bieten uns Sachspenden an, muslimische Vereine und Moscheegemeinden wollen spenden“, sagt der Landesvorsitzende. „Es ist aber alles noch etwas chaotisch, die Hilfen sind noch nicht richtig koordiniert.“

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Cebel Küçükkaraca, der Vorsitzende der türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein.

Cebel Küçükkaraca, der Vorsitzende der türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein.

Bald sollen Lastwagen mit Hilfsgütern starten

So sucht die türkische Gemeinde noch nach jemandem, der die Spenden in der türkisch-syrischen Grenzregion annimmt und verteilt. Gebraucht werden beispielsweise Pullover, Decken, Klamotten aller Art, Hygienematerial – Küçükkaraca geht davon aus, dass sich spätestens in der nächsten Woche die ersten Lastwagen mit Hilfsgütern auf den Weg machen werden. „Wir sind dabei, das alles zu koordinieren und organisieren.“

Malteser und THW in SH schicken vorerst keine Helfer

Auch Hilfsorganisation planen gerade, wie man den Menschen vor Ort helfen kann. „Derzeit sind vier Mitarbeiter von Malteser International in das Erdbebengebiet gereist und machen sich vor Ort ein Bild von der Lage“, sagt Sabine Wigbers, Sprecherin der Malteser für Schleswig-Holstein. „Ob auch Helfer aus Schleswig-Holstein dort eingesetzt werden, steht noch nicht fest.“

Auch das THW hat schon einige Helfer in die Region geschickt, aber aus dem Norden ist noch keiner dabei. „Es gab noch kein Hilfegesuch der Türkei bezüglich Trinkwasserkapazitäten und Trinkwasseraufbereitung“, sagt Emanuel Jaschko, THW-Sprecher für Schleswig-Holstein. „Sobald das vorliegt – und die Arbeitgeber die ehrenamtlichen Helfer gehen lassen – schicken wir Trinkwasser-Experten aus Schleswig-Holstein.“

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Landes-SPD ruft zu Spenden auf

SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli zeigt sich „erschrocken und sehr betroffen“ von den Ereignissen in der Türkei und Syrien. „Viele von uns haben Familie, Angehörige und Freunde in der Region. Mein Appell: Unterstützen Sie die angelaufenen Hilfemaßnahmen! Das Bündnis Entwicklung hilft und Aktion Deutschland hilft sind breit aufgestellt und gut damit vertraut, was jetzt wie getan werden muss.“

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