Bemerkenswerter Strategiewechsel in Schleswig-Holstein: Die vierte Impfung gegen das Coronavirus steht inzwischen allen offen – abweichend von der Stiko-Empfehlung. Die rät nur bestimmten Gruppen dazu. Weshalb das Land einen anderen Weg geht und für wen der zweite Booster sinnvoll ist.
Kiel.Obwohl die Ständige Impfkommission (Stiko) der Bundesregierung noch nicht zur vierten Spritze gegen das Coronavirus für die breite Bevölkerung geraten hat, ist sie in Schleswig-Holstein längst an der Tagesordnung. Offenbar lassen sich immer mehr Menschen den zweiten Booster verabreichen, die nicht zu der von den Experten empfohlenen Gruppe gehören. Das sei nach ärztlicher Entscheidung auch kein Problem, heißt es aus dem Kieler Gesundheitsministerium.
Während die Anteile von Erst- und Zweitimpfungen in Schleswig-Holstein seit Monaten bei je rund 80 Prozent nahezu stagnieren und es bei der dritten Corona-Spritze nur noch langsam vorangeht, steigt die Zahl der Viertimpfungen. Knapp 223.000 Schleswig-Holsteiner haben sie bereits. Unter den Erwachsenen beträgt die Quote 14,2 Prozent – das ist unter allen Bundesländern mit Abstand der höchste Wert.