Bereitschaft zum Blutspenden nimmt ab – besonders bei jungen Menschen
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Blutkonserven werden im Zentrallabor des DRK-Blutspendedienstes für Krankenhäuser und Praxen gefiltert und aufbereitet.
© Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa
Ratingen. Das Deutsche Rote Kreuz warnt (DRK) vor möglichen Engpässen bei der Versorgung der Krankenhäuser mit Blutkonserven im Sommer. Derzeit seien die Lager mit lebensrettenden Blutkonserven deutschlandweit noch gut gefüllt, sagte Sprecher Patric Nohe vor dem Weltblutspendetag am 14. Juni. Aber wenn im Sommer viele Menschen im Urlaub sind oder lieber ins Freibad gehen, geht die Spendebereitschaft traditionell stark zurück. „Es ist beinahe so, als könnte man in der Ferne schon wieder dieses Gewitter sehen, das sich zusammenbraut“, sagte Nohe.
Das große Problem der Branche ist, dass die Spendebereitschaft in Deutschland langfristig sinkt. Vor allem junge Menschen seien schwer zu erreichen, sagen Fachleute. „Wir steuern da wirklich auf einen kritischen Punkt zu“, warnte Nohe.
Für Unfallopfer und Krebspatienten werde es noch lange Zeit keine Alternative zum Spenderblut geben, betonte Professor Holger Hackstein, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie. Zwar werde seit Jahrzehnten versucht, die lebenswichtigen Blutbestandteile im Labor herzustellen. Aber es sei „komplett unrealistisch“, sich davon in absehbarer Zeit eine Entlastung für die Patientenversorgung zu erwarten.
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Rekordspender: Warum Manfred Schaller gerne auf 105 Liter Blut verzichtete
210-mal hat Manfred Schaller in seinem Leben bereits Blut gespendet – so oft wie kein Zweiter in Siegen. Der Rekord ist für ihn aber kein Grund, einen Gang zurückzuschalten: Der nächste Termin ist schon im Kalender eingetragen. Welcher Zufall zum ersten Aderlass führte und wo man in Siegen fast täglich Blut spenden kann.
Beim Weltblutspendetag stehen deshalb diesmal die jungen Leute im Fokus. Sie sollen mit Kampagnen in sozialen Netzwerken erreicht werden. Wer gesundheitlich in der Lage sei, solle unbedingt zum Blutspenden gehen, appelliert die Branche.
RND/dpa