Corona-Gesundheitsnotstand verlängert: noch ein kleines Stück
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In China infizieren sich zurzeit Tausende Menschen mit dem Coronavirus.
© Quelle: Liau Chung-Ren/ZUMA Press Wire/d
Das Timing wäre perfekt gewesen: Am 30. Januar 2020 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Coronavirus zu einem internationalen Gesundheitsnotstand erklärt. Heute, genau drei Jahre später, hätte sie nun die höchste Alarmstufe aufheben, die Pandemie zumindest symbolisch beenden können. Doch sie tut genau das Gegenteil. Der Gesundheitsnotstand bleibt. Das Signal, das von dieser Entscheidung ausgeht, ist eindeutig: Corona ist weiterhin eine ernstzunehmende Gefahr.
Wirklich? Aus deutscher Sicht ist die Entscheidung der WHO schwer nachvollziehbar. Corona spielt hierzulande nur noch eine untergeordnete Rolle. Schutzmaßnahmen gibt es so gut wie keine mehr (in wenigen Tagen fällt auch die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen); nur noch wenige Menschen erkranken schwer an einer Infektion oder versterben; die Kliniken können mit dem Erreger umgehen, ohne Kapazitätsengpässe zu riskieren. Es gibt Impfstoffe und Medikamente, die die meisten Menschen gut vor dem Virus schützen.
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Ein Gesundheitsnotstand ist Corona in Deutschland längst nicht mehr. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Entscheidung der WHO falsch ist.
Corona ist immer noch mit Risiken verbunden
So entspannt die Infektionslage in Teilen der Welt ist und so groß der Wunsch nach Normalität: Das Coronavirus ist zwar auf dem Weg, seinen Schrecken zu verlieren, noch aber ist die Gefahr nicht gebannt. In China wütet aktuell eine riesige Infektionswelle. Schätzungsweise 848.000 Menschen sind dort seit Anfang Dezember im Zusammenhang mit Corona verstorben, Millionen Menschen stecken sich täglich an.
Die Situation in Fernost ist weiterhin gefährlich – auch über China hinaus. Besonders ärmere Länder haben noch zu wenige Impfstoffe, um sich gegen neue Wellen zu schützen. Gleichzeitig ist die Gefahr neuer ansteckenderer und schädlicherer Virusmutationen noch nicht gebannt.
Als Weltgesundheitsorganisation sollte man die Pandemie nur ein einziges Mal beenden müssen. Deshalb hatte die WHO keine andere Wahl: Der Gesundheitsnotstand musste bleiben. Zumindest noch ein bisschen.