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Es ist wieder da

Eine Isolations- und Maskenpflicht wie vor einigen Jahren dürfte es nicht mehr geben, dennoch sollte das Coronavirus weiterhin ernst genommen werden.

Eine Isolations- und Maskenpflicht wie vor einigen Jahren dürfte es nicht mehr geben, dennoch sollte das Coronavirus weiterhin ernst genommen werden.

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Liebe Leserinnen und Leser,

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es lässt sich einfach nicht leugnen: Das Coronavirus ist wieder da – beziehungsweise eigentlich ist es nie weg gewesen, es hat nur nicht so viele Menschen krank gemacht. Wer sich nun in seinem Freundes- und Bekanntenkreis umhört, wird feststellen, dass Corona wieder in aller Munde ist. Die Ersten kennen schon wieder irgendjemanden, der sich trotz dreifacher Impfung mit dem Erreger infiziert hat. Seit Anfang Juli verzeichnet das Robert Koch-Institut wieder einen Aufwärtstrend bei den Covid‑19-Fällen.

„Ich gehe davon aus, dass sehr viele von uns noch mal in der kommenden Saison eine Corona-Infektion durchmachen werden“, sagte Virologin Sandra Ciesek. Solange Omikron nicht von einer anderen Virus­variante verdrängt wird, dürfte die Corona-Lage allerdings beherrschbar bleiben. Nervöser sind derweil die Kliniken: Sie rechnen in diesem Herbst und Winter wieder mit hohen Belastungen und noch größeren Personalengpässen.

Die Vergessenen der Pandemie

Während das Virus also weiter seine Kreise zieht, bleiben seine Opfer weiterhin oft hilflos zurück. Ich spreche von den Long-Covid-Erkrankten, den Menschen, die noch Monate nach überstandener Corona-Infektion Symptome haben.

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So wie Katrin Schröder, die mein Kollege Ben Kendal bei ihrer Reha im BG‑Klinikum in Hamburg getroffen hat (+). Seit ihrer Corona-Infektion vor zwei Jahren leidet sie unter Fatigue, also wiederkehrender geistiger und körperlicher Erschöpfung. „Das fühlt sich so an, als würde ich eine Bleiweste mit zusätzlichen Gewichten an den Armen tragen, als würde mein Blut minimal langsam durch meinen Körper zirkulieren“, erzählte sie.

Immer wieder muss Schröder jedoch erleben, dass sie mit ihren Symptomen nicht ernst genommen wird. Und so ergeht es nicht nur ihr: „Viele Betroffene fühlen sich in ihren Einschränkungen nicht wahrgenommen – und das hat auch Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl“, berichtete Andreas Gonschorek, Leiter des Neuro­zentrums im BG‑Klinikum, der Schröder während ihrer Reha trainiert.

Noch immer ist nicht ganz klar, wie es zu Long Covid kommt. Auch neue Medikamente sind Mangelware. Gesundheits­minister Karl Lauterbach (SPD) will der Long-Covid-Forschung nun mit einer Finanzspritze helfen: Statt der bisher geplanten 40 Millionen Euro will er weitere 60 Millionen aus dem Bundeshaushalt herausholen. Ein Versprechen, das unbedingt in die Tat umgesetzt werden muss, damit sich die Betroffenen wie Katrin Schröder nicht mehr vergessen fühlen.

Ihre Laura Beigel

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Von Kopf bis Fuß

Narzisstische Menschen fühlen sich einzigartig, überlegen und neigen dazu, andere zu manipulieren. Dieses Stereotyp hat keine wissenschaftliche Evidenz, stellt Psychologe Mitja Back im Gespräch mit meiner Kollegin Vivien Valentiner klar (+). Narzissmus sei als Persönlichkeitszug in der gesamten Bevölkerung verbreitet. Wir alle sind in gewisser Weise Narzissten.

Das muss nicht unbedingt etwas Negatives sein. „Ich sehe Narzissmus als eine Kraft, die positiv und negativ wirken kann“, sagte Back. Narzisstische Menschen könnten kreativ, gestalterisch und charmant sein, aber eben auch ein zerstörerisches Potenzial in sich tragen. Im Interview gibt er Tipps, wie man mit narzisstischen Menschen am besten umgeht. Er rät zu den drei G: Genuss, Gerechtigkeit und Grenzen. Also: narzisstischen Menschen einerseits ihren Freiraum lassen, aber andererseits die eigenen Bedürfnisse berücksichtigen und verteidigen.

 

Bei aller Liebe

Wenn bei einem Konflikt hinter einer „Ich-Botschaft“ ein Vorwurf steckt, kann das die Situation zusätzlich verschärfen.

Wenn bei einem Konflikt hinter einer „Ich-Botschaft“ ein Vorwurf steckt, kann das die Situation zusätzlich verschärfen.

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Ein guter Streit will gelernt sein. Mediatorin Piroska Gavallér-Rothe bezeichnet ihn als die „Königsdisziplin zwischenmenschlicher Kommunikations- und Beziehungsgestaltung“. Denn ein Streit sollte im Idealfall dazu führen, Lösungen zu erarbeiten, voneinander zu lernen und die Beziehung zu vertiefen. Und nicht dazu, sich gegenseitig zu beleidigen, anzuschreien oder den anderen kleinzumachen. Für einen guten Streit braucht es Mut zur Auseinandersetzung und Wertschätzung für die eigenen Bedürfnisse.

Mit „Ich-Botschaften“ sollte man sparsam sein, rät die Expertin. Denn Aussagen wie „Du bist schon wieder zu spät“ durch „Ich hätte mir gewünscht, du wärst früher da gewesen“ zu ersetzen, das kann schnell als verdeckter Vorwurf entlarvt werden. Wenn aller Bemühungen zum Trotz der Streit eskaliert, hilft nur eines: eine Pause. Der Gang zur Toilette bietet Zeit, die Gemüter zu beruhigen. Manchmal können auch Großzügigkeit, Humor und eine entspannte Haltung die Situation entschärfen.

Überlegen Sie sich zudem immer: Lohnt es sich überhaupt zu streiten?

 

Familienbande

Kinder schlafen oftmals so fest, dass sie den Druck in der Blase gar nicht bemerken.

Kinder schlafen oftmals so fest, dass sie den Druck in der Blase gar nicht bemerken.

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Dass kleine Kinder ins Bett machen, ist ganz normal. Eltern kann es jedoch schnell belasten, wenn sie mitten in der Nacht Kind und Bett wieder trockenlegen müssen (+). An erholsamen Schlaf ist dann nicht mehr zu denken.

Sollten die nächtlichen Malheurs auch mit fünf Jahren noch auftreten, rät Erzieherin Regina Rotermund, dass Eltern mit ihrem Kind beim Kinderarzt beziehungsweise bei der Kinderärztin vorstellig werden. Dort kann ein Check klären, ob das Bettnässen eine organische Ursache hat.

Um nachts schneller wieder zur Ruhe zu finden, kann es helfen, vor dem Schlafengehen Wechselsachen und Wechselbettwäsche griffbereit zu haben. „Und wenn es nachts dann doch mal wieder passiert ist, ist es das Wichtigste, dass die Eltern ruhig und entspannt reagieren, um das Kind emotional zu unterstützen“, sagt die Expertin.

 

Gut gesagt

Wenn Sie sich für nicht perfekt halten, wenn Sie noch mehr erreichen wollen, wenn Sie mit sich in etlichen Punkten unzufrieden sind – dann ist das eben kein Zeichen für Schwäche, sondern für Stärke.

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Wer Minderwertigkeitskomplexe hat, kann sich glücklich schätzen, sagt Martin Wehrle. Zugegeben, das klingt erst einmal nicht nach einer Aussage, die man von einem Karrierecoach erwarten würde. Aber was Wehrle damit meint, ist: Wer sich nicht perfekt fühlt, hat die Chance, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Menschen, die sich für perfekt halten, würden sich hingegen nur selbst täuschen.

Entscheidend sei am Ende, wie man mit seinen Selbstzweifeln umgeht, sagte Wehrle. Statt sie nach außen zu tragen, sollte man sich auf seine Stärken konzentrieren, „darauf, dass Sie ein entwicklungsbereiter Mensch sind und Tag für Tag wachsen“. So kann das Minderwertigkeitsgefühl sogar zu einem inneren Motor werden.

 

Die ernsten Seiten des Lebens

Ein Kind, das keine Liebe erfährt, leidet darunter bis ins Erwachsenenalter. So zeigt eine Studie aus den USA, dass fehlende Liebe in der Kindheit später zu Depressionen führen kann. „Ohne in der Kindheit Liebe erfahren zu haben, ist es schwierig, glücklich zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, sagte Kinder- und Jugendpsychotherapeut Christian Lüdke meiner Kollegin Heidi Becker (+).

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Neben psychischen Problemen zeigen sich bei Menschen mit liebloser Kindheit auch Verhaltensänderungen: Mit dem achten Lebensjahr würden sie sich häufiger schlechter benehmen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Als Erwachsene seien sie dann zum Teil konfliktscheu, unsicher im sozialen Kontakt, würden sich isolieren oder glauben, nicht gemocht zu werden. Problematisch wird es vor allem dann, wenn die Ängste überhandnehmen oder die Depressionen von allein nicht wieder weggehen, suizidale Gedanken aufkommen oder sich Betroffene immer mehr zurückziehen. In diesem Fall sollten sie sich professionelle Hilfe suchen.

 

Die schönen Seiten des Lebens

Der Pumpkin Spice Latte ist herbstliche Gemütlichkeit in der Tasse.

Der Pumpkin Spice Latte ist herbstliche Gemütlichkeit in der Tasse.

Die ersten Blätter haben sich schon bunt gefärbt – ein klares Zeichen dafür, dass der Herbst näher rückt. Die Zeit der Gemütlichkeit. Da kommt der Pumpkin Spice Latte gerade recht. Das Heißgetränk mit Kürbis ist aus den USA nach Deutschland geschwappt und hat sich zu einem herbstlichen Trendgetränk entwickelt. Alles, was es dafür braucht, sind frischer Espresso, Milch, Zimt, Agavensirup, Ingwer, Nelken, Muskat und eben Kürbis. Wie aus diesen Zutaten ein leckerer Seelenwärmer wird, können Sie hier nachlesen.

 

Falls Sie Anregungen oder Kritik haben, melden Sie sich gerne direkt bei unserem Redaktionsteam magazin@rnd.de. Wir freuen uns!

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