Gebärmutterhalskrebs: Neues Programm zur Früherkennung startet 2020

Krankenkassen sollen Frauen ab 20 Jahren regelmäßig über Vorsorgen informieren.

Krankenkassen sollen Frauen ab 20 Jahren regelmäßig über Vorsorgen informieren.

Berlin. Ein neu organisiertes Früherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs soll wie geplant zum 1. Januar 2020 starten. Dafür werden eigentlich vorgesehene Dokumentationsvorgaben für Ärzte befristet ausgesetzt, wie der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Donnerstag in Berlin beschloss. Hintergrund sind Probleme, die nötige Praxis-Software für die Dokumentation rechtzeitig zur Verfügung zu stellen.

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Frauen werden per Post über Früherkennung informiert

Konkret geht es um ein breiter angelegtes Programm zur Früherkennung auf Kosten der Krankenkassen. Gesetzlich versicherte Frauen zwischen 20 und 65 Jahren sollen künftig alle fünf Jahre von der Kasse angeschrieben und über eine mögliche Teilnahme informiert werden.

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Je nach Alter gebe es zwei Untersuchungsangebote, wie der G-BA erläuterte. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren können einmal jährlich eine Untersuchung mit einem Pap-Test wahrnehmen. Dabei wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals genommen und auf veränderte Zellen untersucht. Frauen ab 35 Jahren sollen künftig alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung machen lassen können: mit einem Pap-Abstrich und einem Test auf krebserregende humane Papillomviren (HPV).

Frauenärzte warnen vor Problemen

Ziel der eigentlich vorgesehenen Dokumentation ist es, Daten für eine Weiterentwicklung des Früherkennungsprogramms zu gewinnen. Mit der vom G-BA einstimmig beschlossenen Änderung können die Leistungen nun befristet auch ohne diese Dokumentationsvorgaben mit den Kassen abgerechnet werden. Frauenärzte hatten zuletzt vor massiven Problemen bei der Umsetzung des Programms gewarnt.

Nicht jede Infektion mit Papillomviren muss tödlich sein

Laut der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken in Deutschland jährlich mehr als 4.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Bei rund 35,5 Prozent verläuft die Infektion mit humanen Papillomviren sogar tödlich. Da der Muttermund für Untersuchungen gut einsehbar ist, können Veränderungen des Gewebes in der Regel jedoch frühzeitig erkannt und die Zahl der Todesfälle deutlich reduziert werden. Die größte Risikogruppe stellen dabei vor allem Frauen zwischen 40 und 59 Jahr dar.

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Die Ursachen für die Entstehung der Karzinome ist noch nicht endgültig geklärt: Eine Ansteckung mit den krebsauslösenden Virustypen erfolgt vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, wobei die Erreger über kleinste Verletzungen in die Schleimhäute eindringen. Dass sich ein Gewebe krankhaft entwickelt, ist jedoch meist ein Prozess von mehreren Jahren. Nicht immer sorgt eine Infektion für bösartige Veränderungen. In den meisten Fällen heilen Infektionen nach ein bis zwei Jahren ab.

HPV-Impfung: So früh wie möglich

Zur Vorbeugung empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs für Mädchen und Jungen zwischen neun und 14 Jahren. Die 2006 eingeführte Immunisierung wird in der Regel vom neunten bis 17. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen.

RND/lb/dpa

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