Stiko will Impfempfehlung für Kinder zeitnah aktualisieren

Die 15-jährige Clara wird im Impfzentrum geimpft. Experten vom Robert Koch-Institut raten dazu, das Impf-Angebot anzunehmen.

Die 15-jährige Clara wird im Impfzentrum geimpft. Experten vom Robert Koch-Institut raten dazu, das Impf-Angebot anzunehmen.

Berlin. Eine aktualisierte Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Kinder-Impfungen gegen das Coronavirus steht laut einem Mitglied des Gremiums kurz vor dem Abschluss. „Diese Aktualisierung der Stiko-Empfehlung ist gerade in der letzten Bearbeitung, es geht noch um Textschliff“, sagte der Berliner Kinder- und Jugendarzt Martin Terhardt am Donnerstagabend in der „Abendschau“ des Sender RBB. Ende nächster Woche werde es „auf jeden Fall“ zu einer Veröffentlichung kommen, vorher gebe es noch wie üblich ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und den Ländern. Terhardt sagte auch: „Wir werden versuchen, der Politik ein bisschen entgegenzukommen.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das unabhängige Expertengremium wird seit Wochen von verschiedenen Politikerinnen und Politikern aufgefordert, die bisher vorsichtige Haltung zum Impfen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu überdenken. Die Stiko empfiehlt der Altersgruppe die Immunisierung bislang vor allem, wenn bestimmte Vorerkrankungen wie Fettleibigkeit oder chronische Lungenkrankheiten vorliegen – und wenn man Menschen mit besonderem Corona-Risiko im Umfeld hat.

Risiko von Herzmuskelentzündungen besser beurteilbar

Die bisherige Zurückhaltung begründete Stiko-Chef Thomas Mertens mit unzureichenden Daten zur Sicherheit der Impfung bei Heranwachsenden, im Fokus standen demnach zuletzt vor allem mögliche Folgen von Herzmuskelentzündungen bei Geimpften. Dies war zum Beispiel in den USA beobachtet worden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mittlerweile könne man das Risiko von Herzmuskelentzündungen etwas besser beurteilen, sagte Terhardt im RBB. Das Risiko sei für Jungs etwas höher als für Mädchen und nach der zweiten Impfung etwas größer als nach der ersten. Das höchste Risiko (1 zu 16.000) hätten Jungs nach der zweiten Impfung. Die meisten dieser Herzmuskelentzündungen verlaufen dem Mediziner zufolge mild, es habe in der Altersgruppe auch keine Todesfälle dadurch gegeben.

Weiterhin schwer zu bewerten seien die dagegen Daten zum Risiko von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion (Long Covid), sagte Terhardt. Denn auch bei Kindern ohne Corona-Infektion zeigten sich vergleichbare Signale: Der Kinder- und Jugendarzt sprach von „Long Lockdown“-Symptomen.

RND/dpa

Mehr aus Gesundheit

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken