Donna Leon spricht im Interview über den 30. Fall ihres beliebten Ermittlers, Chefs und Political Correctness.
Genf.Weil die Eltern einer Freundin Bedenken hatten, die Tochter allein in Italien studieren zu lassen, ging Donna Leon mit und verließ mit 23 Jahren die Vereinigten Staaten. Was folgte war ein bewegtes Leben als Reisebegleiterin in Rom, Werbetexterin in London. Danach unterrichtete sie viele Jahre lang Englisch und englische Literatur in der Schweiz, im Iran, in China, Saudi-Arabien und Italien. Seit den Achtzigerjahren lebte sie in Venedig, ist aber vor einigen Jahren wegen des überbordenden Tourismus in ein kleines Dorf im Engadin in der Schweiz gezogen. In Venedig jedoch spielen ihre Bestseller-Romane mit dem Commissario Brunetti. „Venezianisches Finale“ machte 1993 den Anfang, gestern ist der 30. Band erschienen. Und der 31. ist auch schon fast fertig, sagte sie.
Mit „Flüchtiges Begehren“, in dem es um skrupellose Menschenschleuser geht, erscheint jetzt der 30. Fall von Commissario Brunetti. Gar nicht schlecht für jemanden, der von sich selbst behauptet, er möge keine Gewalt. Wieso also Krimis?