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Premiere auf dem Theaterschiff

Drei Frauen groß in Fahrt

Theaterschiff Lübeck "SOS Mann an Bord!"

Theaterschiff Lübeck "SOS Mann an Bord!"

Lübeck. Drei sehr unterschiedliche Frauen treffen auf einem Kreuzfahrtschiff aufeinander: Die lebenslustige, vollschlanke Ines mit schwäbischem Einschlag (Mona Graw), die verhärmte Beatrice (Kerstin Poetting) und die sexy Polin Agnieska (Marina Zimmermann). Scheinbar kennen sie sich nicht, doch in Wirklichkeit eint sie ein dunkles Geheimnis. Vor einem Jahr haben sie den treulosen Helmut, Beatrices Ehemann und Liebhaber von Ines und Agnieska, aus Rache auf diesem Schiff „entsorgt“. Doch nun sorgt erneut ein Mann für Unruhe in ihrem Leben: Polizist Frank (Andreas Euler). Er stellt Nachforschungen über den Fall Helmut an.

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„S.O.S.! Mann an Bord“, Untertitel „Rache ist süß!“ ist die Fortsetzung des Stücks „Mann über Bord“ von 2015 (Autorin: Antonia Rothe-Liermann). Regisseur Dominik Paetzholdt hat es überaus launig inszeniert. Das Stück lebt vor allem von seinem tiefschwarzen Humor, der bis ins Groteske geht und mit reichlich Slapstick garniert ist. Dabei schafft die Inszenierung die Gratwanderung zwischen derbem Witz und Peinlichkeit. Nicht zuletzt ist das auch dem hervorragenden Schauspielerteam zu verdanken.

Die Vier schmeißen sich mit Freude am Klamauk ins Geschehen, lassen aber immer ihre darstellerische Tiefe erkennen. Auch Gesang und Choreographie (Knut Schakinnis) sind auf einem hohem Niveau. Die große Bandbreite der auf Deutsch und Englisch dargebotenen Songs reicht von altbackenem Schlager bis anspruchsvollem Pop, etwa „Bad“ von Michael Jackson (mit dessen berühmtem Musikvideo im Hintergrund) oder das umgetextete „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Vor allem Mona Glaw, eine erfolgreiche Musical-Darstellerin, besticht durch ihre professionelle Gesangsstimme.

Andreas Euler, eigentlich Darsteller des Frank in Bremen und für den erkrankten Andreas Zaron eingesprungen, ist allein durch seine physische Präsenz ein Selbstgänger. Der massige, aber sehr bewegliche Hüne mit hellblondem Pferdeschwanz, bis 2017 einer der Stars der Störtebeker-Festspiele, verströmt einen natürlichen Seebären-Charme. Nonchalant tänzelt er durch das Publikum, schnappt sich eine Zuschauerin und dreht mit ihr ein paar Runden. Auf der Bühne werfen sich ihm die männermordenden Damen zu Füßen.

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Männer haben allerdings in diesem Setting keine lange Lebensdauer.

Die nächsten Termine: 15. September, 17 und 20 Uhr, 16. September, 15 Uhr; Spielzeit bis 10. November. Infos und Tickets unter Tel. (0451) 203 83 85; www.theaterschiffluebeck.de

Oda Rose-Oertel

LN

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