Salman Rushdies neuer Roman wird in Lübeck vorgestellt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NP3TXSBEXZEOBEY7NJSBZ2UNHY.jpg)
Salman Rushdie 2017 bei seinem Besuch im Lübecker Grass-Haus.
© Quelle: Thorsten Wulff
Lübeck. Am 20. April erscheint „Victory City“, der neue Roman von Salman Rushdie. Das Günter-Grass-Haus stellt das Buch am 13. April in den Kammerspielen des Theaters Lübeck vor (19.30 Uhr). Es ist der achte Todestag von Grass und die erste Präsentation des Romans in Deutschland.
Moderiert wird der Abend von dem Literaturkritiker Denis Scheck. Erwartet werden die Schriftstellerin Mithu Sanyal und Rushdies Übersetzer und langjähriger Begleiter Bernhard Robben.
Rushdie vom Iran mit dem Tode bedroht
Rushdie und Grass verband eine lange Freundschaft. Als Rushdie wegen seines Romans „Die satanischen Verse“ 1989 vom Regime des iranischen Ayatollah Khomeini mit einer Fatwa zum Tode verurteilt wurde und die Berliner Akademie der Künste eine geplante Veranstaltung mit ihm wegen der Drohung absagte, setzte sich der Nobelpreisträger für ihn ein. Er trat aus der Akademie aus, der er selbst einst als Präsident vorgestanden hatte, und organisierte eine eigene Lesung, die dann unter Polizeischutz in Berlin stattfand. Auch Rushdies Übersetzer Robben wurde mehrfach mit dem Tode bedroht.
2017 hat Rushdie das Grass-Haus besucht
Rushdies neuer Roman spielt im Indien des 14. Jahrhunderts. Erzählt wird die Geschichte des Waisenmädchens Pampa Kampana, das mit göttlicher Hilfe aus einer Handvoll Samen eine Stadt erbaut und den Frauen in einer patriarchalen Welt zur Gleichberechtigung verhelfen soll. Nach dem Messerattentat auf ihn im August vergangenen Jahres ist es der erste Roman des in Mumbai geborenen Autors, der Grass immer bewundert hat. „Ich halte ihn für den größten europäischen Romancier in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“, hat er gesagt. 2017 hat er sich bei einem Besuch in Lübeck das Grass-Haus selbst angesehen.
Info: www.grass-haus.de oder www.theaterluebeck.de
LN