Besuch aus Namibia

Agrarfachleute aus Namibia und dem Herzogtum diskutieren über Landwirtschaft und Umweltschutz

Die sechsköpfige Delegation aus Namibia mit deutschen Gastgeberinnen auf dem Hof der Domäne Fredeburg.

Die sechsköpfige Delegation aus Namibia mit deutschen Gastgeberinnen auf dem Hof der Domäne Fredeburg.

Fredeburg. Zur Erkundung beispielhafter Umweltschutzprojekte sind gerade sechs junge Agrarfachleute aus Namibia zu Besuch im Kreis Herzogtum Lauenburg. Die Reise ist der zweite Teil eines internationalen Austausches, den die Rotary Clubs Herzogtum Lauenburg-Mölln und Windhoek (Namibia) gemeinsam ausrichten: Zwei Gruppen junger Fachkräfte sollen jeweils im Partnerland die dortigen speziellen Herausforderungen für Umwelt- und Klimaschutz kennenlernen und Lösungsansätze diskutieren.

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Seit dem Frühjahr 2022 war der Austausch in mehreren Zoom-Konferenzen vorbereitet worden, bevor im Oktober die deutsche Gruppe für zwei Wochen nach Namibia flog. Auf dem Programm standen Workshops unter anderem zum Gartenbau in dem von Wüste geprägten Land im Süden Afrikas. Als praktische Aufgabe wurden in einem Gemüsegarten in Omomas 64 Bäume und Büsche gepflanzt, die die Nutzpflanzen vor Sonneneinstrahlung und Wind schützen sollen. Weitere Themen waren Wassermanagement und das für Namibia akute Problem der Wilderei.

Besuch der Domäne Fredeburg

Nach weiteren Online-Treffen folgte jetzt der Gegenbesuch, bei dem ebenfalls Bäume auf einem Bauernhof in Kulpin gepflanzt werden. Außerdem lernen die Namibier verschiedene Land- und Forstwirtschaftsprojekte sowie bei einem Ausflug an die Nordsee die Herausforderungen für das Wattenmeer kennen. Beim Besuch einer Gärtnerei in Hamburg geht es speziell um die Züchtung klimaresistenter Bäume.

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Am vergangenen Freitag stellte Alfons Wiesler-Trapp das bio-dynamische Landbau-Konzept der Domäne Fredeburg vor, mit den Schwerpunkten Milchwirtschaft sowie Futtermittel- und Gemüseanbau. „Wie funktioniert ammengebundene Kälberaufzucht?“, war eine der Fragen, die Wiesler-Trapp im Kuhstall erläutern musste. Auch im Hofladen stellten die Gäste zahlreiche Fragen zur Verarbeitung der Fredeburger Produkte.

„Die Probleme sind dieselben“

Carina Clasen (23), angehende Umweltingenieurin an der TH Lübeck, gehört zum deutschen Team und beschreibt, wie der Austausch die eigene Perspektive verändert. „Wir machen es uns einfach und bringen künstlichen Dünger in den Boden, ohne genau die Folgen für die Umwelt und unsere Gesundheit zu kennen. In Namibia setzt man noch auf traditionelle Anbautechniken, zu denen wir eigentlich zurückkehren müssten.“ Auch beim Artensterben sieht sie Parallelen: „Die Probleme sind dieselben, nur bei den Tierarten gibt es Unterschiede.“

Das Konzept der Rotary Clubs, das sich an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen wie Schutz der Ökosysteme und Kampf gegen Hunger orientiert, hat auch die Fachleute im Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung (BMZ) überzeugt. Das Ministerium fördert über die Agentur Engagement global gGmbH 70 Prozent der Projektkosten von rund 50.000 Euro.

LN

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