Suche seit Heiligabend

Ratzeburg: Vermisster Jogger wirft Rätsel auf

Erneut sind am Ersten Weihnachtsfeiertag unzählige Einsatzkräfte auf der Suche nach dem vermissten Jogger. Am Dienstag will die Feuerwehr noch einmal das Ufer des Küchensees absuchen.

Erneut sind am Ersten Weihnachtsfeiertag unzählige Einsatzkräfte auf der Suche nach dem vermissten Jogger. Am Dienstag will die Feuerwehr noch einmal das Ufer des Küchensees absuchen.

Ratzeburg. Eigentlich wollte ein 70-jähriger Senior mittags an Heiligabend nur seine gewohnte Joggingstrecke zurücklegen. Als er am Nachmittag jedoch immer noch nicht heimgekehrt war, riefen Angehörige in großer Sorge die Polizei. Trotz der herrschenden eisigen Temperaturen war es offenbar nicht ungewöhnlich, dass der 70-Jährige über längere Zeit joggen ging. Der verstrichene Zeitraum ließ dann allerdings doch alle Beteiligten befürchten, dass dem agilen Senior etwas zugestoßen sein könnte.

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Seitdem ist der Mann trotz zweier großräumiger Suchaktionen von Polizei, Feuerwehr und weiteren Einsatzkräften nicht aufgetaucht. Die Hoffnung, den Mann noch wohlbehalten aufzufinden, schwindet. Die Kriminalpolizei ermittelt nun in kleinerem Rahmen – vor allem im familiären Umfeld und im Bekanntenkreis des Joggers – sagt Polizeisprecherin Sandra Kilian. „Umfangreiche Suchen“ soll es ohne weitere Anhaltspunkte nicht mehr geben.

Wie Christian Nimtz, Stadt- und Gemeindewehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Ratzeburg, auf LN-Anfrage mitteilt, werde die Freiwillige Feuerwehr Ratzeburg am Dienstag noch einmal das Ufer des großen Küchensees in Ratzeburg kontrollieren. Den See hatte die DLRG erstmalig am 24. Dezember untersucht.

Suchaktion an Heiligabend

Nachdem die Polizei an Heiligabend verständigt worden war, versammelten die Beamten die Rettungshundestaffeln der Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn gegen 17 Uhr für die Suche nach dem 70-Jährigen. Und nicht nur das: Nach Absprache mit den ersten eingetroffenen Hundeführern und Auswertung der bekannten Laufstrecke wurden neben den angeforderten Hunden von Feuerwehr, ASB, DRK und BRH, auch die Freiwillige Feuerwehr Ratzeburg, die DLRG sowie ein Hubschrauber der Bundespolizei alarmiert. Die Suche begann am Freitag gegen 18 Uhr.

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Auf dem Parkplatz des DRK-Krankenhauses wurde eigens dafür eine Einsatzleitstelle eingerichtet. Während erste Rettungshunde der Feuerwehr Gudow die Ufer des Schaalseekanals zwischen Schmilau und Salem absuchten, kamen ihnen von Ratzeburger Seite Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Ratzeburg entgegen. Der Hubschrauber der Bundespolizei suchte das Gebiet währenddessen mit Hilfe einer Wärmebildkamera ab; die DLRG fuhr mit zwei Booten den naheliegenden Küchensee ab. Insgesamt waren über 100 Helfer vieler Organisationen und Institutionen im Einsatz, um den Mann noch aufzuspüren. „Man muss sich nichts vormachen, bei diesen Temperaturen haben wir noch genau diesen Abend gehabt“, sagt Christian Nimtz. Trotz des Großaufgebots blieb die Suche nach dem 70-Jährigen erfolglos. Gegen 0.30 Uhr wurde der Einsatz letztlich abgebrochen.

Vermisster in Ratzeburg
Vermisster in Ratzeburg

Unzählige Helfer suchten an Heiligabend nach einem vermissten Jogger in Ratzeburg. Suche bei eisigen Temperaturen bis in den späten Abend hinein erfolglos

Zweite Suchaktion am 25. Dezember

Am Folgetag jedoch ging die Suche erneut los. Der Suchradius wurde auf einen Umkreis von 10 Kilometern ausgeweitet, die Freiwilligen Feuerwehren Schmilau und Salem halfen zusätzlich. Gegen 13.30 Uhr fanden sich die ersten Einsatzkräfte an der Schmilauer Straße auf dem Parkplatz der Ameos Kliniken ein. Unter ihnen auch zwei Mantrailer-Hunde, die nun vom Wohnort des Vermissten seine Spur aufnehmen sollen. Einer habe laut Christian Nimtz eine Fährte aufgenommen, diese verlor sich jedoch wieder. Gegen 21 Uhr mussten die Suchenden erneut aufgeben. "Wir haben bisher alles Menschenmögliche getan", sagt der Stadtwehrführer.

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Dabei wirft der vermisste Jogger durchaus Rätsel auf. „Die Wärmebildkamera war schon unsere beste Chance“, sagt Christian Nimtz. Ohne jeden Anhaltspunkt und Spuren lasse sich nicht verfolgen, was mit dem Jogger geschah. „Es gibt viele Szenarien.“ Der Stadtwehrführer schließt nicht aus, dass der 70-Jährige auf seiner Laufstrecke in den Schaalseekanal fiel. Dieser war Heiligabend noch nicht zugefroren – die nächsten Tage allerdings schon. Doch das ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Aufgeben sei dennoch keine Option: „Wir werden noch einmal das Ufer des großen Küchensees langfahren“, sagt Nimtz.

Von Lisa-Marie Pohlmann und Mike Orend

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