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Rondeshagen

Von wegen „Schiet“: Im Güllepott wird tolles Theater gespielt

Großer Zuspruch: Bislang war jede Aufführung mit rund 130 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft.

Großer Zuspruch: Bislang war jede Aufführung mit rund 130 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft.

Rondeshagen. Frenetisches Klatschen bei jedem Abgang einer Szene, lautes Johlen während der wortwitzigen Dialoge, stehende Ovationen am Ende der Aufführung: Die Premiere am vergangenen Freitag war der bisher absolute Höhepunkt des noch jungen Vereins „Theater im Pott Rondeshagen“, kurz TiP. Solch einen Jubel und Applaus hatten weder die Akteurinnen und Akteure noch ihre technischen Unterstützer bislang erlebt. Zumal die Schauspieltruppe, wenn auch anfangs unter einem anderen „Label“, schon lange regelmäßig im Sommer in Rondeshagen gastiert hatte.

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Das aktuelle Stück – man spielt übrigens stets hochdeutsch – heißt „Kein Auskommen mit dem Einkommen“ und ist Theaterfreunden entweder vom Kinofilm aus den 1950er-Jahren oder der anschließenden Adaption des Hamburger Ohnsorg-Theaters noch in Erinnerung. Nun also sorgt TiP-Regisseurin Nicola Manthey für eine zeitgemäßere Version – auch wenn sich jüngere Zuschauer noch den Kopf zerbrechen müssen, wie viel Euro heutzutage wohl einer damaligen 30-Mark-Monatsmiete entsprechen würden.

Der „Güllepott“: Einst Auffangbehälter für Viehexkremente, heute Halle für Mähdrescher und landwirtschaftliche Maschinen – und im Mai/Juni auch für kulturelle Events im Dorf wie die „Schlagerparty“ der Feuerwehr oder das „Theater im Pott“.

Der „Güllepott“: Einst Auffangbehälter für Viehexkremente, heute Halle für Mähdrescher und landwirtschaftliche Maschinen – und im Mai/Juni auch für kulturelle Events im Dorf wie die „Schlagerparty“ der Feuerwehr oder das „Theater im Pott“.

Worum geht es bei „Kein Auskommen mit dem Einkommen“?

Kurze Inhaltsangabe des Stücks: Klaus Jäger hat ein Problem mit seinem allesbestimmenden Vater, einem erfolgreichen Großhändler. Er flüchtet vor der neuen Ehe seines Witwervaters in ein möbliertes Mietzimmer des Rentnerpaars Bodendiek. August Bodendiek erkennt seine Chance der doppelten Einnahme, als sich neben Fernfahrer Klaus, der das Zimmer nur tagsüber zum Schlafen braucht, auch Sekretärin Lisa, die das Zimmer ausschließlich nachts benötigt, um die gute Stube bewirbt. Der Zufall will es, dass Lisa die Tochter der neuen Frau von Klaus‘ Vater ist. So nehmen die Verwicklungen ihren Lauf – zur großen Gaudi des Publikums.

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Die achtköpfige Schauspieltruppe mit Frank Johannsen, Petra Strunk, „Korl“ (Stefan Krüger), Michaela Sprank, Eckhard Fründt, Gisy Jochem, Monika Hennings, Michael Manthey und Conny Kraft läuft zur Höchstform auf. Die Zuschauer – die Premiere und auch die Folgeaufführung am vergangenen Sonnabend waren ausverkauft – sind absolut begeistert. Sie kennen die Truppe nun aber auch schon seit mehr als zehn Jahren.

Weitere Vorstellungen von TiP

Veranstaltungsort: Theater im Pott Rondeshagen, Zühlkes Güllepott, Lindenallee 4, Rondeshagen. Die Vorstellungen beginnen am 9. und 10. Juni um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr.

Restkarten an der Abendkasse oder vorab im Blomhus Rondeshagen bei Frauke Krahn, bei TiP-Vereinschef Jürgen Koop unter Tel. 0170/9312376 oder per Mail an theater-im-pott@web.de.

Im Herbst sind Gastspiele in Seedorf/Schaalsee und in Berkenthin geplant. Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

2019 hat sich TiP gegründet

Damals traten die Darsteller noch unter dem Dach eines Schwartauer Vereins auf. Allerdings kam es vor einigen Jahren aufgrund unterschiedlicher künstlerischer Auffassungen zur Trennung. Und da es in Rondeshagen und Nachbargemeinden einige Menschen gab, die nicht mehr auf den Genuss der Aufführungen dieses außergewöhnlichen Ensembles verzichten wollten, gründeten sie am 22. März 2019 einen eigenen Theaterverein.

Die erste Spielsaison war für den Sommer 2020 geplant, doch die Corona-Pandemie machte dem einen Strich durch die Rechnung – auch für das Folgejahr. Erst im vergangenen Juni durfte das TiP erstmals auftreten: mit der Boulevard-Komödie „Hier sind Sie richtig“. Nach der kulturlosen Corona-Zeit waren die Leute „heiß“ auf entsprechende Events. Beide Aufführungswochenenden im Juni 2022 sowie auch Gastspiele im November in Seedorf (Schaalsee) und in Berkenthin waren ausverkauft und ein voller Erfolg.

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TiP-Vorsitzender Jürgen Koop: „Von Anfang an begeistert von der schauspielerischen Leistung der Truppe“.

TiP-Vorsitzender Jürgen Koop: „Von Anfang an begeistert von der schauspielerischen Leistung der Truppe“.

Insofern bestärkt geht man in die weitere Zukunft. Jürgen Koop, Vorsitzender des TiP, sagt: „Wir waren von Anfang an begeistert von der schauspielerischen Leistung dieser Truppe. Das wollten wir uns und unserer Region unbedingt erhalten. Deswegen haben wir den Verein gegründet. Und der allgemeine Zuspruch, sei es im Verein mit nicht-aktiven, dafür anderweitig unterstützenden Mitgliedern, oder vonseiten der zahlreichen begeisterten Besucher aus der nahen und weiteren Umgebung, gibt uns absolut Recht.“

Begeisterung beim Publikum

Ähnlich klingen die Aussagen einiger Gäste. Christine Günzel aus Lübeck: „Das Stück ist absolut klasse rübergebracht. Die Schauspielerinnen und Schauspieler begeistern mit einer natürlichen Ausdrucksweise und gleichzeitig einer künstlerischen Interpretation. Das kommt beim Publikum super an.“

Frederik Malz aus Mölln erklärt: „Ich habe das Ensemble schon öfter in den vergangenen Jahren hier erlebt, aber das war diesmal wirklich ein echtes Highlight!“

Und Jörg Schmerse aus Rondeshagen ergänzt: „Ich bin tatsächlich heute zum ersten Mal hier. Ich wusste, dass sie schon öfter bei Marco im Güllepott aufgetreten sind, hatte aber bisher keine Gelegenheit. Meine Mutter hat mir von der Premiere vorgeschwärmt. Also bin ich heute auch hergekommen – und bin begeistert!“

LN

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