Telefonbetrug

Schockanruf: Frau aus Geesthacht verliert 50 000 Euro an Betrüger

Eine Anruferin gab sich gegenüber der Frau aus Geesthacht als Polizeibeamtin aus und berichtete von einem angeblichen Unfall ihrer Tochter.

Eine Anruferin gab sich gegenüber der Frau aus Geesthacht als Polizeibeamtin aus und berichtete von einem angeblichen Unfall ihrer Tochter.

Ratzeburg/Geesthacht. Bereits in den vergangenen Tagen waren mehrere betrügerische Schockanrufe im Lauenburgischen gemeldet worden. Jetzt waren die Täter einmal mehr erfolgreich. Eine Frau aus Geesthacht ist auf die Telefonbetrüger hereingefallen und hat jetzt einen Verlust von mehr als 50 000 Euro zu beklagen, teilte die Polizeidirektion Ratzeburg am Dienstag mit.

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Eine falsche Polizeibeamtin hatte die Frau in der vergangenen Woche kontaktiert und behauptet, dass die Tochter der Geesthachterin soeben ein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet haben soll, teilte die Polizei mit. Allerdings könne die Tochter nicht selbst telefonieren, da sie „noch in Schockstarre“ sei, so die dreiste Behauptung der Anruferin. Tatsächlich habe die Geesthachterin im Hintergrund eine Frau weinen gehört, sagte Jacqueline Fischer, Sprecherin der Ratzeburger Polizeidirektion.

Geesthachterin übergab Gold in Hamburg an eine Frau

Um eine lange Untersuchungshaft abzuwenden, müsse eine Kaution hinterlegt werden, entweder in bar oder in Wertgegenständen, schwindelte die falsche Polizistin am Telefon weiter. Der Geesthachterin wurde von der Betrügerin am Telefon zudem verboten, mit irgendjemandem über den Sachverhalt zu sprechen.

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In ihrer Verzweiflung teilte die Frau aus Geesthacht der Anruferin schließlich mit, dass ihre Familie über Gold verfüge. „Nach mehreren Telefonaten mit angeblichen Staatsanwälten und Richtern wurde sie nach Hamburg gelotst, wo sie das Gold an eine Frau übergab“, schildert Polizeisprecherin Fischer das weitere Geschehen. Die Frau soll klein und etwa 30 bis 35 Jahre alt gewesen sein. Weitere Erkenntnisse zu ihr liegen nicht vor. Das Gold hatte einen Wert von mehr als 50 000 Euro.

Später zu Hause sei der Geesthachterin dann bewusst geworden, dass sie auf Betrüger hereingefallen war und erstattete am Freitagabend Anzeige. Bei der Anzeigenaufnahme wurde deutlich, welchen Druck die Betrüger auf ihre Opfer ausüben. Insgesamt war die Frau 14 mal mit unterdrückter Nummer angerufen worden.

Kautionszahlungen existieren in deutschem Recht nicht

Die Polizei weist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass so etwas wie eine Kautionszahlung zur Abwendung eine Haftstrafe nach deutschem Recht nicht existiert. Zumal würde nach einem Verkehrsunfall, auch nicht nach einem tödlichen, die Untersuchungshaft angeordnet werden. Darüber hinaus fragt die Polizei weder nach Wertgegenständen im Haushalt noch würde sie mit der Nummer „110“ im Display anrufen.

Ein weiterer wichtiger Hinweis von Jacqueline Fischer: „Sofern Sie oder Ihre Angehörigen einer Straftat verdächtigt werden, haben Sie auch immer das Recht sich mit einem Rechtsanwalt zu beraten oder Vertrauenspersonen hinzuzuziehen.“

LN

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