Kreis Herzogtum Lauenburg
In Schwarzenbek hat eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie eröffnet. Zwei ehemalige Oberärztinnen haben dafür eine Villa gemietet. Der Bedarf ist da, denn Corona hat auch auf Kinderseelen Spuren hinterlassen.
Schwarzenbek. Die neue Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie „Haus der kurzen Wege“ war noch gar nicht eröffnet, da gab es bereits etwa 80 Anmeldungen pro Woche. Corona hat auch in vielen Kinderseelen deutliche Spuren hinterlassen. Zwei Ärztinnen wollen helfen. Ab 3. Januar stehen sie in einer 1904 gebauten Villa in der Pröschstraße in Schwarzenbek allen Ratsuchenden offen. Behandelt werden Kinder ab der Geburt bis zum 21. Lebensjahr.
„Mitten in der vierten Corona-Welle fällt es vielen Familien schwer, den Kopf über Wasser zu halten. Wie gut, dass wir endlich starten können“, sagt Nathalie Bourgeon, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Daniela Manner will sie ihre großzügige Gemeinschaftspraxis auf mehreren Etagen eröffnen. Ein Team von neun Mitarbeitern wird dazu beitragen, dass es den kleinen und größeren Patienten aus dem Kreisgebiet körperlich und seelisch bald besser geht. Die alte Jugendstilvilla von 1904, die viele Schwarzenbeker noch als altes Standesamt oder ehemalige Außenstelle des Jugendamtes kennen, wurde aufwendig saniert und soll ein guter und sicherer Ort für kleine und große Menschen werden. „Ihnen mit Respekt und Offenheit zu begegnen, ist uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Daniela Manner, die schon seit vielen Jahren mit jungen Patienten arbeitet, zuletzt als Oberärztin in der Kinder- und Jugendklinik in Datteln/Nordrhein-Westfalen. Und dazu gehöre eben auch ein Ort, der dies uneingeschränkt zum Ausdruck bringe.