Soccer-Bande des Sportvereins gestohlen
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An vier Feldern fehlt nun das teure Netz - das für die Sicherheit der Spieler auf dem Soccerfeld unerlässlich ist. Dennis Bluhm zeigt das gekappte Stahlseil, mit dem das Netz auf Spannung gehalten wurde. Um das zu durchtrennen, war ein Bolzenschneider nötig.
© Quelle: Dorothea Baumm
Mölln. Eigentlich ist Dennis Bluhm ein umgänglicher Typ. Jetzt gerade aber ist der Geschäftsführer der Möllner Sportvereinigung (MSV) stinksauer. Am Wochenende haben (noch) unbekannte Täter seinem Verein einen erheblichen Schaden zugefügt: Sie haben vier Elemente der Ballfangnetz-Bande des sogenannten Soccerkäfigs gestohlen.
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MSV-Geschäftsführer Dennis Bluhm zeigt, wie akkurat die Diebe das teure Netz aus der Verankerung herausgeschnitten haben.
© Quelle: Dorothea Baumm
Ärgerlich: ja, aber kein Grund, stinksauer zu sein? Von wegen! Denn einerseits ist die Bande eine kostspielige Angelegenheit: „In der Summe kostet allein die gestohlene Längsseite um die 4000 Euro“, sagt Dennis Bluhm. Und drauf verzichten kann die MSV nicht: Das Netz verhindert nämlich nicht nur, dass die Bälle vom Minispielfeld in die Botanik geschossen werden.
Fußball erreicht 100 bis 120 km/h
„Viel wichtiger ist, dass die Netze die Nutzer des Spielfeldes schützen, wenn auf dem anschließenden großen Platz Fußball gespielt wird“, erklärt der Geschäftsführer der MSV. Wenn nämlich erwachsene Männer auf das Tor schießen, das direkt vor dem Fußball-Minispielfeld steht, und den Kasten verfehlen, ballern sie den Ball direkt auf den Käfig. „So ein Ball, von einem Senior getreten, kann durchaus 100 bis 120 km/h erreichen“, erläutert Bluhm. „Wird ein Kind getroffen, kann es zu schlimmen bis lebensbedrohlichen Verletzungen kommen.“
Von Vandalismus kann keine Rede sein, davon ist Dennis Bluhm überzeugt. „Das war ein gezielter Diebstahl.“ Um die Netze zu stehlen, mussten die massiven Stahlseile gekappt werden. Das geht nicht mal eben so: „Dafür brauchten die Diebe einen Bolzenschneider.“
Dann mussten die Netze aus den Arretierungen herausgeschnitten werden. Um ihren Zweck zu erfüllen, sind nicht nur die Netze selbst von hoher Qualität, sondern auch die Verankerung ist absolut fest. „Das ist da nicht mal eben angetüddelt. Die Netze sind fest in die Halterungen eingebaut, wir müssen also auch das ganze Gestänge neu kaufen.“
Bluhm und seine Mitarbeiter haben Schnittreste auf dem Weg von den Sportstätten zum Parkplatz gefunden – sicherlich wurden die Netze mit einem Auto abtransportiert, vielleicht auf einem Anhänger.
Bluhm hat bei der Polizei eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Große Hoffnungen, dass die Täter gefasst werden, macht er sich nicht. Kopfzerbrechen bereitet dem 30-Jährigen, wie die Nutzung von Soccerkäfig und Fußballfeld derzeit aussehen soll. Und wer für den Schaden aufkommen wird.
„Wer macht denn so was?“
Bluhm ist Vereinsmensch durch und durch. Sein Engagement dient seinen Vereinsmitgliedern und der Allgemeinheit überhaupt. „Dieses Fußball-Minispielfeld hat die MSV gemeinsam mit der Stadt Mölln angeschafft“, erklärt er. Wann immer es nicht fürs Training benötigt wird, steht es der Allgemeinheit zur Verfügung. „Sobald die Schule aus ist, ist hier was los. Im Grunde wird der Käfig täglich von Kindern genutzt.“ Die Diebe haben also nicht nur den Verein, sondern die Allgemeinheit und vor allem Möllns Kinder geschädigt. „Wer macht denn so was?“
Spendenaktion zur Reparatur der Heizungsanlage
Der Förderverein „Die Freunde und Förderer der Möllner Sportvereinigung von 1862 e.V.“ möchte die MSV und ihre etwa 3000 Mitglieder unterstützen. „Für die MSV mit ihrem breiten Sportangebot ist es schwierig, die dringend nötige Reparatur der Heizungsanlage durchführen zu lassen – trotz eigener Sparmaßnahme.“ Deswegen ruft Heike Krause, Vorsitzende des Fördervereins, zu einer Geldspende auf. Info gibt es unter foerderverein@moellnersv.de.
Was Bluhm zusätzlich zu schaffen macht, ist die überfällige Reparatur der maroden Heizungsanlage im MSV Vereinsheim. Um die zu finanzieren, haben „Die Freunde und Förderer der Möllner Sportvereinigung von 1862 e.V.“ zu Spenden aufgerufen. Es fehlen ein paar tausend Euro: um das Fundament trocken zu legen und auch die Umkleidekabinen beheizen zu können.
„Der zusätzliche Schaden durch diesen Diebstahl ist das letzte, was wir gerade gebrauchen und stemmen können“, sagt Dennis Bluhm. Er hofft, dass sich Zeugen bei der Polizei melden. Und dass sich vielleicht Sponsoren für Netz und Heizung finden. Was könnte noch dazu beitragen, dass Dennis Bluhm wieder seine gewohnt strahlende Miene aufsetzt? „Neue Mitglieder, ist doch klar. Wir freuen uns über jeden, der mit uns in Bewegung kommt und bleibt!“
Dorothea Baumm
LN