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Innenstadt

Die Galerie Naturell in Lübeck schließt nach 40 Jahren

Frank Peschlow ist mit der Galerie Naturell aufgewachsen. Nach dem Tod der Inhaberin Christiane Gröll wird er sie nun schließen.

Frank Peschlow ist mit der Galerie Naturell aufgewachsen. Nach dem Tod der Inhaberin Christiane Gröll wird er sie nun schließen.

Innenstadt. Ihr Markenzeichen war die große Korb-Kollektion vor dem Eingang. Neben den Körben gibt es in der Galerie Naturell blaue Töpferware mit Muster, Lederarbeiten wie Shopper-Taschen oder Schnabelschuhe, Holzspielzeug wie das Bauwagen-Puppenhaus im Schaufenster, handgefärbte Wolle, Bürsten. Doch die Körbe sind nun fast alle verkauft, und die Regalreihen haben sich gelichtet. Am ersten März ist die Inhaberin des kleinen Ladens, Christiane Gröll, mit nur 59 Jahren überraschend gestorben. Die Angestellten und ihre Familie organisieren nun jeden Freitag und Sonnabend den Schlussverkauf, am 31. März wird der Laden schließen.

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Zu Anfang nur Wolle, Puppen und Kerzen

Für Frank Peschlow kommt zu dem Schock über den Tod seiner Ex-Frau der Abschied von dem Laden, der ihn sein Leben lang begleitet hat. Er war 16 Jahre alt, als seine Eltern in der Schlumacherstraße 2 ein Haus kauften und darin 1979 einen Laden einrichteten. „Zuerst hatten wir nur Wolle, Puppen und Kerzen, eine Auswahl von kaum fünf Produkten“, sagt er. „Das war in der Zeit des Wollbooms, und es lief gut. Dann kamen die Körbe, das Geschirr und Pflanztöpfe dazu, und wir hatten zusätzlich in der Stadt zwei Wochenmärkte.“

Besondere Produkte in der Querstraße

Als seine Eltern nach Frankreich auswanderten, übernahm er 1991 den Laden. Peschlow zog zwei Häuser weiter in die Nummer 6 um. Er knüpfte Kontakte mit lokalen Kunsthandwerkern, für die er unter anderem Lederprodukte verkaufte. Wegen der Lage in einer Querstraße zwischen Hüx- und Fleischhauerstraße hat der Laden sich auf besondere Produkte spezialisiert. „Wir hatten immer Sachen, die es woanders nicht gibt.“

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Laden als Familienprojekt

In den 90er Jahren begann Frank Peschlow viele neue Projekte. Er begründete den „Kinderkram“- Spielzeugladen mit und organisierte den Markt „Anno Dazumal“, den Kunsthandwerkermarkt in der Petrikirche und den Mittelalter-Weihnachtsmarkt an der Marienkirche. Seine Ex-Partnerin und Mitinhaberin Christiane Gröll führte den Laden ab 2011 allein weiter. Dass er nun schließen wird, ist für ihn ein doppelter Abschied. „Der Laden war ein echtes Familienprojekt“.

Friederike Grabitz

LN

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