Im März hat die LTM fünf „Spurenbücher“ zum 875. Jubiläum der Stadt auf die Reise geschickt. Lübecker können wie in einem Poesiealbum darin ihre persönlichen Geschichten und Gedanken über ihre Heimatstadt aufschreiben. Die LN haben schon einmal in die Bücher hineingesehen.
Lübeck.Viele Kindheitserinnerungen sind darin. Eine Frau erinnert sich, wie sie bei einer Ferienpassaktion zum ersten Mal eine Honigtrommel bediente, wie sie als Mädchen über die Gewölbe der Innenstadtkirchen turnte, und schreibt von sich: „Ich besitze ein kleines Marzipanherz, so wie du, liebes Lübeck.“ Eine andere Frau berichtet, wie ihre Großeltern nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Stadt voll mit Flüchtlingen war, den Neuankömmlingen halfen: „Miteinander geteilt wurden auch die spärlichen Lebensmittelrationen.“ Sie hat Kopien von Dankesschreiben in das Album geklebt: „Gern denken wir an Lübeck, die Stadt der alten Giebel, die mit unserer Heimatstadt Danzig, aus der wir fliehen mussten, so viel Ähnlichkeit hat.“
„Lübeck ist die schönste Stadt auf Erden“, schreibt ein elfjähriges Mädchen und nennt als einen ihrer Lieblingsorte die Stadtbibliothek: „Umgeben von spannenden Exemplaren genieße ich dann die Stille.“ Eine 18-Jährige, die im Begriff ist, nach Baden-Württemberg zu ziehen, schreibt am Ende einer langen, mit Buntstiftzeichnungen illustrierten Ode an Lübeck: „Mein ganzes Leben lang bleibst du für immer hier als Hafen und Heimat.“