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Hochschulstadtteil

Experimente als Spiel: Mitmach-Phänomene des Junior-Campus begeistern Kinder für MINT

Der sechsjährige Henry probiert aus, wie es sich anfühlt, in einer Seifenblase zu stehen.

Der sechsjährige Henry probiert aus, wie es sich anfühlt, in einer Seifenblase zu stehen.

Hochschulstadtteil. Behutsam zieht Henry mit einem Seil den Drahtbügel nach oben. Plötzlich steht er mitten in einer transparent glitzernden, riesigen Seifenblase. Sie zittert, dehnt sich – und zerplatzt nach einigen Momenten. Der Sechsjährige ist schon ein echter Seifenblasen Profi. Als sein Papa es auch versucht, will es einfach nicht klappen, die Blasen zerspringen sofort.

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Dass Erwachsene beim Seifenblasen-Experiment oft scheitern, hat Janina Mahncke auch schon beobachtet. Das liege nicht an der Körpergröße, sagt sie, sondern daran, dass die Kinder ein besseres Gefühl dafür hätten. „Sie sind klein, aber sie sind nicht doof“, erklärt die TH-Mitarbeiterin, die die Ausstellung organisiert hat.

Die TH ist fest in Kinderhand

Das Seifenblasen-Experiment ist eines von 63 „Mitmach-Phänomenen“, die Kinder noch bis 31. August auf 1000 Quadratmetern im Atrium der TH-Campus entdecken können. Schon zur Eröffnung am Freitag war der Campus „fest in Kinderhand“, sagt TH-Präsidentin Muriel Helbig. Das wird die nächsten zwei Wochen so bleiben: an den Vormittagen erforschen hier 2500 Kita- und Schulkinder mit Plastilin-Modellen die Körperorgane, machen mit Röhren Musik, üben die perfekte Technik zum Antreiben von Kreiseln und werden mit einem Flaschenzug zum Superhelden. Nachmittags und an den Samstagen ist die Ausstellung dann für Familien geöffnet.

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Spielerisch für MINT begeistern

Die Experimente sollen Kinder für MINT-Themen, also Phänomene aus den Bereichen Menschen, Technik und Mathematik begeistern, indem sie sie spielerisch an diese Themen heranführen. So hat Henry ganz nebenbei gemerkt, was Physik mit seinem Alltag zu tun hat: „Das ist ja wie das Kettenkarussell im Hansa-Park“, sagt er, als er die Zentrifugalscheibe in der Ausstellung ausprobiert. „Wir schulen Motorik, Konzentration und wecken Interesse“, fasst Janina Mahncke zusammen. Die Diplom-Kauffrau unterrichtet normalerweise an der Technischen Hochschule Maschinenbau und Wirtschaft. Sie hat 2006 den Junior-Campus gegründet, um Kinder fürs Forschen und Experimentieren zu begeistern. 2016 organisierte der Junior-Campus die „Mitmach-Phänomene“ zum ersten Mal.

Sie erklärt einer Gruppe Mädchen, wie die Würfelspiele am Tisch im Foyer funktionieren. Zwölf Helfer kommen, wie sie, jeden Tag ehrenamtlich her und erklären den Kindern die Experimente. Ohne Geld- und Sachspenden und diese ehrenamtliche Arbeit sei die Ausstellung nicht möglich. Die Helfer machen das gern – weil sie selber begeistert sind von den Experimenten. Denn nicht nur Kinder mögen Spiele: „Neulich“, erzählt Mahncke, „kamen die Mitarbeiterinnen hier aus den Büros und fragten, ob sie auch mal spielen dürfen“.

Die „Mitmach-Phänomene“ sind vom 19.-31.08. Mo-Fr. Nachmittags von 14-17 Uhr und Sa. von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet einen Euro. Atrium der Technischen Hochschule (Gebäude 1), Mönkhofer Weg 136-140. Die Slots für Gruppen an den Vormittagen sind ausgebucht.

Von Friederike Grabitz

LN

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